Werden Angehörige sicher an Informationen zum Pflegeprozess angebunden, schafft das Sicherheit und entlastet Einrichtungen wie Mitarbeitende. Angehörige an die Pflege an- und damit auch einzubinden kann bei diesen Sorgen mindern. Geschieht dies digital, sind sie stets über den Zustand von Pflegebedürftigen informiert. Warum so Pflegeeinrichtungen und die dort Mitarbeitenden entlastet werden, sagt Myneva-CEO Dieter Weisshaar im Interview.
DUP UNTERNEHMER-Magazin: Was kennzeichnet das Verhältnis von Einrichtung und Angehörigen im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Pflege?
Dieter Weisshaar: Die Einrichtungen kümmern sich mit außergewöhnlichem Einsatz um die Pflege, was für Angehörige mangels Zeit und Kenntnissen kaum leistbar ist. Deswegen vertrauen diese ja Pflegebedürftige Einrichtungen an – meiner Erfahrung nach schweren Herzens und erst, wenn es nicht anders geht. Denn für Angehörige bedeutet räumliche Trennung oft auch Sorge: Sie wollen die beste Versorgung und sich dabei möglichst weit selbst einbringen. Das gibt ihnen das gute Gefühl, „mit dabei“ zu sein.
Wo entstehen dabei Reibungspunkte?
Weisshaar: Familien leben zusehends über das Land verstreut: Die Eltern sind in der Heimatregion geblieben, die Angehörigen leben in der Großstadt. Diese wollen sich trotzdem intensiv um Pflegebedürftige in den Einrichtungen kümmern. Häufig führt das zu Rückfragen bei den Mitarbeitenden: Das Stationstelefon klingelt ständig und sorgt für Stress. Dabei ist eine strukturierte Kommunikation seitens der Einrichtungen unerlässlich, um Sorgen zu minimieren. Und für ein positives Außenbild: Dieses wird immer wichtiger, um neue Mitarbeitende sowie Klientinnen und Klienten zu gewinnen.
Wie geht Myneva die Problematik an?
Weisshaar: Digital! Unsere Myneva.Connect-App bindet Angehörige direkt und sicher an die Pflegeeinrichtung an. Sie ist gemeinsam mit Pflegenden entwickelt worden und deshalb ganz auf die Bedürfnisse im Alltag zugeschnitten – einfach und effizient. Wenn zum Beispiel die Tochter abends auf dem Sofa mit einem Blick aufs Smartphone sieht, dass Blutdruck und Sauerstoffsättigung ihrer Mutter gut sind, gibt das ein Gefühl der Sicherheit, schafft Vertrauen in die Einrichtung. Sensible Daten werden DSGVO-konform gespeichert und an Berechtigte verschlüsselt übertragen. Dokumente können hochgeladen und digital signiert werden. Perspektivisch wollen wir die App für externe Partner wie Ärzte oder Therapeuten öffnen. Damit wird sie zum zentralen Kommunikationshub rund um die Pflege.
Wie kann sich Pflege dadurch verbessern?
Weisshaar: Digitale Prozesse entlasten die Pflegenden und die Einrichtungen insgesamt. Das wird mit unserer App auf Angehörige ausgeweitet. Sie lässt sich in unsere bestehenden Systeme integrieren – doppelter Pflegeaufwand entfällt, die Einführung gelingt ohne Reibungsverluste. So verschaffen wir den Mitarbeitenden das, was ihr wertvollstes Gut ist: Zeit. Zeit, die sie für mehr persönliche Zuwendung gegenüber ihren Klientinnen und Klienten nutzen können.

