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KI im Mittelstand: Unterstützung statt Kontrollverlust

Künstliche Intel­ligenz ist kein Selbstzweck – das betont Lars Watling, Senior Director Product Management beim Internetdienst-Provider Ionos. Im Interview erklärt er, wie Europas führender Hosting-Anbieter KI-Lösungen entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten sind.

Ein Foto von einer Bühne des BIG BANG KI Festivals 2025, als Symbol für KI im Mittelstand

14.10.2025

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Künstliche Intelligenz ist derzeit allgegenwärtig. Was bedeutet sie für Ionos?


Lars Watling: Für uns ist KI ein Werkzeug, das dabei hilft, konkrete Probleme zu lösen. Wir entwickeln KI-Lösungen so, dass sie umgehend einsatzbereit sind – speziell für kleine und mittlere Unternehmen. Sie müssen keine IT-Profis sein, um sie zu nutzen. Unsere Aufgabe ist es, Technologie so zu verpacken, dass daraus verständliche und produktive Lösungen entstehen.

Wo eignet sich Künstliche Intelligenz im Mittelstand besonders gut?


Watling: Überall dort, wo wiederkehrende Aufgaben Zeit kosten, beispielsweise bei Kundenanfragen, der ­Terminorganisation, der Datenanalyse oder bei der Content-Erstellung. Unsere KI-Agenten lassen sich direkt in bestehende Produkte integrieren – von der Website über E-Mail bis hin zum Kundenservice. Sie ergänzen unser Hosting-Angebot und schaffen echte Entlastung.

Wie hilft dabei die Erfahrung mit dem Mittelstand?


Watling: Ionos arbeitet seit über 30 Jahren eng mit dieser und für diese Zielgruppe. Wir wissen genau, was gebraucht wird – keine theoretischen Konzepte, sondern Lösungen, die im Alltag funktionieren. Das prägt unser Denken und beeinflusst die Entwicklung neuer Produkte.

Trotzdem gibt es Sorgen, dass KI Jobs ersetzt. Wie begegnen Sie dieser Kritik?

Watling: Diese Sorgen nehmen wir ernst. Unser Ansatz ist „Human in the Loop“: Die KI unterstützt, aber der Mensch behält die  Kontrolle. Sie ersetzt keine Exper­tise, sondern verstärkt sie. Gleichzeitig entstehen neue Aufgabenprofile, etwa für das Training oder die Qualitätssicherung von KI-Systemen. Das war bei jeder technologischen Entwicklung so: Berufe verändern sich und passen sich den Gegebenheiten an.

Was spricht für Ionos statt für ­große US-Anbieter?


Watling: Unsere Kundinnen und Kunden haben keine Zeit, komplexe Systeme selbst aufzubauen. Wir liefern sofort einsatzbereite Lösungen – basierend auf europäischer Rechtsgrundlage, DSGVO-konform, mit Rechenzentren in Deutschland und Europa. Wir entwickeln für den Mittelstand, nicht für Konzerne.

Wie groß ist das Marktpotenzial für KI-Agenten?


Waitling: Enorm. Zukünftig wird es spezialisierte KI-Agenten für Kundenservice, Marketing oder Terminplanung geben. Diese Entwicklung ist erst der Beginn.

Lars Watling

verantwortet bei Ionos als Senior Director Product Management neben KI-Lösungen die digitale Zusammenarbeit, die E-Mail- und Office-Lösungen sowie Cloudspeicher, Back-up-Lösungen und Videochat