Kolumne

Zukunftstechnologie

Investieren in KI: Wachstum erfordert Mut und Strategie

Erfolgreiches Wachstum erfordert Investitionen in In­frastruktur, Talent und Technologie – das ist nichts Neues. Im globalen Wachstumswettbewerb setzen Unternehmen zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI), um Marktanteile zu sichern und langfristig relevant zu bleiben. Doch KI kostet Geld. Und genau hier sind viele Unternehmen aufgrund der aktuellen geopolitischen Unsicherheit (zu) vorsichtig.

Illustration: Eine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger zeigt auf ein Eurozeichen, als Symbol für KI-Investitionen

25.08.2025

Hohe Erwartungen – doch viele KI-Projekte scheitern

Immerhin: Laut einer IBM-Studie erwarten 85 Prozent der befragten CEOs bis 2027 einen positiven Return on Investment (ROI) durch skalierte KI-­Initiativen, 77  Prozent zeigten sich bereits zuversichtlich in Hinblick auf Effizienzgewinne und Kostensenkungen. Auch Morgan Stanley prognostiziert für S&P-500-Unternehmen einen Anstieg der Nettomargen um etwa 0,3 Prozent­-
punkte durch KI. Doch Vorsicht: Nur 25 Prozent der KI-Projekte erzielen tatsächlich erwartete Erträge; viele scheitern trotz Technik an mangelnder Integration und strategischer Steuerung.

Erfolg mit KI braucht Strategie und Führung

Bei KI-Investitionen geht es jedoch nicht nur um einzelne Use-Cases – es geht um Unternehmenskultur. Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) betont, dass erfolgreiche KI-Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen: 49 Prozent haben KI vollständig in die Unternehmensstrategie integriert, ein Drittel in Geschäftsmodelle. Gleichzeitig zeigt Mitbewerber McKinsey in einer eigenen Studie, dass nur ein Prozent der Firmen den Reifegrad erreicht haben, in dem KI fester Bestandteil aller Abläufe ist. Das sind jene, bei denen starke Führungskräfte die Integration vorantreiben. 

Daraus lässt sich schließen: Wer in KI investiert, braucht klare Zielsetzung, interdisziplinäres Denken und starke Führungskräfte für wirksame Veränderung. Meine Tipps für lohnende Investitionen in KI sind ­folgende:

Gezeichnetes Porträt von Verena Fink von Woodpecker Finch, einer Kolumnistin des DUP UNTERNEHMER-Magazins
Verena Fink: Die Beraterin für kundenzentrierte Innovation und Künstliche Intelligenz von Woodpecker Finch ist Expertin des DUP UNTERNEHMER-Magazins für digitale Impulse aus aller Welt

1. Strategische Priorisierung: Start in Geschäftsbereichen mit klar messbarem Mehrwert (z. B. Supply-Chain, Predictive Mainte­nance).

2. Governance & Datenqualität: ROI-Vorannahmen früh validieren. In 85 Prozent der Fälle ist schlechte Datenqualität die größte Hürde.

3. Mensch-Maschine-Kooperation: KI entfaltet Wirkung, wenn Führungskräfte und Mit­arbeitende befähigt und eingebunden werden.

4. Langfristiges ROI-Verständnis: Generative oder agentische KI schafft Wert oft nicht sofort monetär, sondern in Produktivität und Innovationskraft.

Fazit: Wer morgen noch relevant sein will, sollte heute klug investieren – in KI-Expertise, Infrastruktur und Change-Kompetenz. Wachstum entsteht durch mutige Entscheidungen, nicht durch Abwarten.