Europa braucht KI-Souveränität: AI@HPI Conference 2025 in Potsdam rückt technologische Unabhängigkeit in den Fokus

Europa ist bei der KI-Entwicklung von außereuropäischen Tech-Konzernen abhängig, warnt Prof. Gerard de Melo. Die AI@HPI Conference 2025 in Potsdam soll Wege aufzeigen, wie Europa seine digitale Souveränität stärken kann. Expertinnen und Experten diskutieren über eigene KI-Modelle und Infrastrukturen, um unabhängiger von großen Tech-Plattformen zu werden.

13.11.2025

Europa hinkt bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz hinterher und ist dabei zu stark von außereuropäischen Tech-Konzernen abhängig. Davor warnt Prof. Gerard de Melo, KI-Experte am Hasso-Plattner-Institut (HPI) und Gastgeber der AI@HPI Conference 2025, die vom 2. bis 4. Dezember in Potsdam stattfindet. Unter dem Titel „Shaping AI Sovereignty“ steht die Frage im Mittelpunkt, wie Europa eigene Kompetenzen und Infrastrukturen aufbauen kann, um digitale Souveränität zu erreichen.

„KI, die unser Leben prägt, sollte sich an grundlegenden menschlichen Werten orientieren“, betont de Melo. „Ohne technologische Souveränität kann das aber nur schwer gelingen.“ Der Forscher beobachtet, dass große US-Konzerne zunehmend versuchen, europäische Regulierungen zu umgehen. Umso wichtiger sei es, dass Europa resilienter wird – technologisch, politisch und wirtschaftlich. 

Drei Tage KI-Kompetenz in Potsdam 

Bei der Konferenz diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, wie Europa im globalen KI-Wettlauf aufholen kann. Themen sind unter anderem die Förderung eigener Frontier-Modelle, der Aufbau wettbewerbsfähiger KI-Infrastrukturen und die Rolle von Startup-Inkubatoren für Innovationen „Made in Europe“. Zu den Speakern zählen unter anderem Digitalminister Dr. Karsten Wildberger, Philosoph Richard David Precht, Startup-Verbandschefin Verena Pausder, KI-Professor Holger Hoos, Nachhaltigkeitsexpertin Maja Göpel sowie Robin Rombach, CEO von Black Forest Labs, einem der führenden europäischen KI-Unternehmen. Ein besonderes Highlight ist die Conference of the German AI Service Centres, bei der praxisnahe Projekte vorgestellt werden, die schon heute zeigen, wie souveräne KI-Anwendungen Realität werden. 

KI gestalten, statt nur zu nutzen 

Mit der AI@HPI Conference setzt das Potsdamer Institut ein starkes Zeichen für Europas Innovationsfähigkeit. Ziel ist es, die Grundlagen für eine verantwortungsvolle und zugleich wettbewerbsfähige KI-Entwicklung zu schaffen, unabhängig von den großen Tech-Plattformen aus den USA oder China. Die Konferenz richtet sich an Fachleute und Entscheider:innen, die KI nicht nur als Werkzeug, sondern als Zukunftsthema europäischer Wettbewerbsfähigkeit verstehen. 

Mehr Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter: https://hpi.de/en/ai-hpi-conference/