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Unternehmensfinanzierung

Handeln, bevor es zu spät ist!

Wer die Transformation seines Unternehmens finanziell stemmen will, braucht einigen zeitlichen Vorlauf und perfekte Planung, weiß Enomyc-Finanzspezialist Ralf Ehret. In seinem Gastbeitrag zeigt er im konkreten Beispiel Wege zu erfolgreichen Lösungen.

Illustration: Ein Mann in Businesskleidung sitzt in einem Zahnrad. Um ihn herum sind weitere Zahnräder zu sehen, als Hinweis auf Unternehmensfinanzierung im Mittelstand

05.11.2025

Stillstand bedeutet Rückschritt. Darum arbeiten Unternehmen stets an ihrer Zukunft. Doch diese Zukunft muss finanziert werden: Kapital für neue Ideen und Projekte, für Transformation und Wachstum zu beschaffen, wird für den Mittelstand immer schwieriger. Denn die Banken werden bei der Kreditvergabe restriktiver, schlummern doch in ihren Büchern bereits eine Reihe von Ausfallrisiken durch Unternehmen, denen die herausfordernde Konjunkturlage zusehends zusetzt. Das gilt insbesondere für Branchen, die besonders unter Druck stehen: Automotive, Maschinenbau, Einzelhandel. Wer sich hier (re-)finanzieren will oder muss, braucht ausreichenden zeitlichen Vorlauf – und einen tragfähigen Plan.

Sieben Monate Vorlauf

Ein Beispiel aus meiner aktuellen Praxis in der Debt Advisory. In diesem Fall war die Schließung eines dauerhaft defizitären Geschäftsbereichs zu finanzieren – Kostenpunkt der Liquidation: fünf Millionen Euro. Solche von klassischen Geschäftsbanken als „unproduktiv“ gewerteten Schließungskosten finanzieren diese nicht. Die Mittel mussten also anderweitig generiert werden. Erster Baustein: Aufnahme einer eigenkapitalähnlichen Mezzanine-Finanzierung in Höhe von 3,5 Millionen Euro über einen Spezialfinanzierer. Flankierend dazu wurde eine Solaranlage auf dem Firmendach beliehen, um über einen Leasinganbieter weitere 1,5 Millionen Euro ins Unternehmen einzubringen.

Damit waren die Schließungskosten komplett durchfinanziert – und zwar außerhalb des Kreises der bereits bestehenden Finanzierungspartner. Diese wiederum waren daher bereit, auf der neu geschaffenen Basis ihre Bestandsfinanzierungen bedarfsgerecht zu verlängern. Somit war die Gesamtfinanzierung des mittelständischen Unternehmens während des kompletten Transformationsprozesses gesichert. Bis zum Closing dieser Transaktion waren allerdings seit meinen ersten Gesprächen mit dem Unternehmen knapp sieben Monate ins Land geflossen.

Nicht mehr bankable?

Das Beispiel zeigt: Wer zur Bank geht, sollte ein umfassendes Konzept mitnehmen – sonst gilt er schnell als nicht mehr bankable, unabhängig von seinem konkreten Vorhaben. Es mahnt auch zum proaktiven Handeln, denn der zeitliche Vorlauf solcher Finanzierungen wird von vielen unterschätzt. Hintergrund für das Zögern ist insbesondere im Mittelstand die meist jahrelange Zusammenarbeit mit der Hausbank, deren Kreditlinien stets verlängert wurden: Das hat doch immer funktioniert! Ich kann nur warnen – das tut es jetzt oft nicht mehr. Die höheren Bonitätsanforderungen und Vergabestandards für Finanzierungen sind gekommen, um zu bleiben. Angesichts der konjunkturellen Lage werden die Banken wohl kaum kurzfristig zurückschwenken auf ihren alten Kurs.

Wer hingegen handeln will – egal ob wegen einer geplanten Investition oder einer gezielten Portfoliobereinigung – muss zunächst wissen, wie gut sein Unternehmen für eine (Re-)Finanzierung gewappnet ist. Dazu empfiehlt es sich, in einem ersten Schritt die Resilienz der Bilanz zu verproben. Das geht am besten mit dem kenntnisreichen, unverstellten Blick erfahrener Fachleute von außen. Bereits binnen ein bis zwei Wochen kann so ein „Passivseiten-TÜV“ klären, wie bedarfsgerecht und widerstandsfähig die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens tatsächlich für die Zukunft aufgestellt ist.

Ausgewogene, robuste Finanzierung

Externe Beratung kann auch dabei unterstützen, Planung und Passivseite anzugleichen. Zudem können neue Finanzierungskonzepte die Passivseite gegebenenfalls anpassen helfen, sofern die ursprüngliche Planung beibehalten werden soll. Die Beratung zeigt den Pfad zu einer ausgewogenen, robusten Finanzierung.

Zugleich deckt sie Disbalancen auf, etwa eine zu große Abhängigkeit einzelner Finanzierungsbausteine von einzelnen Geldgebern – denn wenn in einer transformativen Situation zum Beispiel nur einer beteiligten Bank Zweifel kommen, kann die Lage rasch eskalieren. Abhilfe schaffen können, wie das oben skizzierte Beispiel belegt, neue Finanzierungsbausteine, die das Klumpenrisiko der Zusammenarbeit mit nur einer Hausbank reduzieren. Möglichkeiten gibt es viele: Private Debt, Asset-Finanzierungen wie Leasing oder Factoring, Mezzanine-Finanzierungen, öffentliche Fördermittel.

Eigeninitiative – bevor die Krise da ist

Wer sich früh genug die Zeit und Unterstützung durch exzellente externe Expertise nimmt, kann so nicht nur gefährdete Unternehmen in ruhigeres Fahrwasser bringen, bevor sich eine Krise konkret realisiert und der Sanierungsfall eintritt. Dieser Weg bietet sich auch dann an, wenn eine tiefgreifende Transformation eines Unternehmens die Basis für dessen zukünftiges Wachstum legen soll. Beides gelingt in jedem Fall besser durch Eigeninitiative kombiniert mit Beratung und extern verprobtem Konzept, das den Finanzierungspartnern sowie weiteren Stakeholdern überzeugend kommuniziert werden kann. Das ist der Kern eines „Passivseiten-TÜV“: Er hilft, rechtzeitig Schwachstellen und Warnsignale zu erkennen und optimal auf Finanzierungsbedarfe zu reagieren.

 

Ralf Ehret

ist Partner und Head of Debt Advisory bei Enomyc. Er begleitet als erfahrener Finanzierungsexperte Unternehmen bei der Strukturierung komplexer Kaptalmaßnahmen.