Was früher nach Science-Fiction klang, ist heute Realität: Roboter und künstliche Intelligenz (KI) halten Einzug in den Operationssaal – und verändern die Medizin grundlegend. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wird dieser Wandel bereits aktiv mitgestaltet. Hier unterstützt der da Vinci-Operationsroboter das chirurgische Team bei besonders anspruchsvollen Eingriffen – mit beeindruckender Präzision und minimalinvasiver Technik.
Der da Vinci-Roboter ist kein autonomes System, sondern ein hochentwickeltes Assistenzwerkzeug: Gesteuert von erfahrenen Operateurinnen und Operateuren, übersetzt er feinste Handbewegungen in ultrapräzise Schnitte – vibrationsfrei und millimetergenau. Das bedeutet: kleinere Schnitte, geringeres Infektionsrisiko, schnellere Genesung. Allein am UKE wurde der Roboter bereits mehr als 12.000-mal eingesetzt – besonders in der Urologie, Gynäkologie und Viszeralchirurgie.
Künstliche Intelligenz als zusätzlicher Sicherheitsfaktor
Doch die Zukunft der Chirurgie geht noch weiter. KI soll künftig nicht nur assistieren, sondern mitdenken: Am UKE wird eine Software entwickelt, die während der Operation empfindliches Gewebe – etwa Nerven oder Blutgefäße – erkennt und das OP-Team in Echtzeit warnt. Diese Form der digitalen „zweiten Meinung“ soll helfen, Risiken zu minimieren und die Sicherheit für Patientinnen und Patienten weiter zu erhöhen.
Die Kombination aus Robotik und KI verspricht nicht nur mehr Präzision, sondern auch eine patientenschonendere Medizin. Weniger körperliche Belastung, kürzere Klinikaufenthalte und schnellere Heilungsverläufe zählen zu den wesentlichen Vorteilen. Und auch für das medizinische Personal eröffnet sich eine neue Dimension des Operierens – unterstützt von digitalen Systemen, aber getragen von menschlicher Expertise.