Zwischen Sternenstaub und Präzision haben sich bereits 2022 zwei vermeintlich ungleiche Partner zusammengeschlossen, um gemeinsam ein visionäres Projekt zu verwirklichen. Jetzt will Omega, die traditionsreiche Schweizer Uhrenmarke, mit dem amerikanischen Start-up Privateer von Tech-Legende sowie Apple-Mitgründer Steve Wozniak und Alex Fielding die Erdumlaufbahn von Weltraumschrott befreien und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft im All ebnen.
Die visionäre Allianz für den Orbit überrascht aber nur auf den ersten Blick. Denn: Der Weltraum ist die gemeinsame Leidenschaft von Privateer und Omega. „Und wir sind stolz, mit einem Pionier wie Omega zusammenzuarbeiten“, erklärt der ehemalige Apple-Ingenieur Alex Fielding. Er und sein Privateer-Mitgründer, die Apple-Legende Steve Wozniak, statteten der Omega-Manufaktur im Schweizerischen Biel Ende 2024 einen persönlichen Besuch ab. Und der wurde zum symbolischen Auftakt einer Kooperation, die über die jeweiligen Branchen hinweg große Beachtung erfährt. DUP UNTERNEHMER war vor Ort.
Gemeinsame Leidenschaft für das All
Die Schweizer Uhrenmarke Omega ist seit Jahrzehnten mit der Erforschung des Weltraums verbunden. So begleitete die ikonische „Speedmaster Moonwatch“ die „Apollo“-Astronauten seit 1965 zu den Mondlandungen und wurde spätestens 1970 bei der weltberühmten „Apollo 13“-Mission zum Mythos. Damals war der Omega-Chronograph bekanntlich entscheidend dabei behilflich, dass die Crew um den Astronauten James Lovell überhaupt wieder zur Erde zurückkehren konnte.

„Die Menschheit unternimmt nun ihre nächsten Schritte jenseits der Erde, sei es im Bereich der Satellitenkommunikation oder bei Erkundungsmissionen, und Omega möchte Teil dieser spannenden Reise sein“, betont Omega-CEO Raynald Aeschlimann. Er sei stolz darauf, mit dem Privateer-Projekt Teil einer nachhaltigen Lösung zu sein und zu zeigen, dass es Omega „heute bei der Ausrichtung auf den Weltraum nicht nur um das Erbe, sondern auch um einen Blick in die Zukunft“ geht. Der Schweizer ist überzeugt: „Die Botschaft der Nachhaltigkeit im Weltraum ist im Moment unglaublich wichtig.“
Mit der Datenplattform Pioneer Wayfinder, die in Echtzeit die Position von Weltraummüll und Satelliten kartiert, möchte Privateer verhindern, dass die Trümmer im All die Raumfahrt der Zukunft blockieren. „Wir haben inzwischen 27.000 Objekte im Weltraum, von denen die meisten tote Satelliten sind. Unsere Technologie bietet eine Lösung, um den Weltraum sicher und zugänglich zu halten“, erläutert Privateer-CEO Fielding. Sein Mitgründer, Tech-Pionier Wozniak, ergänzt: „Unser Erfolg beim Aufräumen des Weltraums, seiner Nutzung und seiner Demokratisierung wird Auswirkungen auf andere Unternehmen im All haben.“
Nachhaltigkeit in der Raumfahrt
Die massiven Herausforderungen durch Weltraumschrott könnten drängender nicht sein. Tote Satelliten und Trümmerteile stellen ein immer größeres Risiko für aktive Missionen und die Sicherheit auf der Erdumlaufbahn dar. Deshalb ist Privateers Plattform Wayfinder öffentlich zugänglich und kostenlos nutzbar. „Fast jedes Mal, wenn Institutionen, Regierungen oder Unternehmen bildlich darstellen wollen, wie viel Müll im Weltraum ist, gehen sie auf unsere Website“, sagt Wozniak. Der Apple-Mitgründer ist überzeugt davon, dass die Partnerschaft mit Omega dazu beitragen kann, diese Vision auch für die breite Öffentlichkeit erlebbar zu machen.
Für den Uhrenhersteller Omega soll die gemeinsame Weltraummission mit Privateer nicht nur eine Investition in die Zukunft sein, sondern eine Chance, das eigene Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit zu unterstreichen. „Omega hat die beruflichen Leistungen von Steve Wozniak immer sehr bewundert, vor allem in Bezug auf Innovation. Als wir von seiner Arbeit an dem Privateer-Projekt hörten, fand das schnell unsere Aufmerksamkeit. Wir hatten das Gefühl, dass dies eine fantastische Partnerschaft mit einigen sehr inspirierenden, bewährten und technisch versierten Menschen werden könnte“, erläutert Aeschlimann.

Visionäre Allianz: Technologie trifft Handwerkskunst
Die Uhrenmanufaktur von Omega im schweizerischen Biel ist eine hochmoderne Produktionsstätte aus Holz und Glas – was die Gäste aus dem Silicon Valley bei ihrem Besuch vor Ort sichtlich beeindruckt. „Es ist einfach unglaublich, wie sehr man hier darauf achtet, die Dinge richtig zu machen. Das ist etwas, das wir bei Apple immer sehr zu schätzen wussten, und das tun wir ebenfalls bei Privateer“, sagt Wozniak nach einer Führung durch das Haus.
Fielding ergänzt, dass Omega nicht nur wegen der Mondlandungen ein Pionier sei. „Ich bin sehr dankbar für diese Partnerschaft. Nicht nur mit einer ikonischen Marke, sondern mit außergewöhnlichen Menschen bei Omega, die unsere Leidenschaft für den Weltraum sowie unsere Vision einer besseren Zukunft teilen – auf der Erde und darüber hinaus.“
Cybersicherheit in einer vernetzten Welt
Und wie steht es um das Thema Cybersicherheit? Schließlich leben wir in einer Welt, die von verschiedenen geopolitischen Spannungen und Cyberangriffen geprägt ist. Echtzeit-Informationen aus dem Weltall sind hochsensibel, könnten aber – frei zugänglich – zum Beispiel auch zu Kriegszwecken missbraucht werden. Fielding weiß um die Brisanz, entgegnet aber: „Cybersicherheit ist der unsichtbare Anker unserer Mission. Ohne Vertrauen in die Integrität der Daten kann es keine nachhaltige Raumfahrt geben.“ Dieser Fokus auf Sicherheit sorgt dafür, dass Wayfinder zu einem unverzichtbaren Werkzeug werden soll – nicht nur für Raumfahrtagenturen, sondern auch für kommerzielle Anbieter und wissenschaftliche Institutionen. „Unsere Mission basiert auf Transparenz, und diese erfordert die höchsten Sicherheitsstandards“, unterstreicht Fielding.
Blick in die Zukunft
Die Vision von Omega und Privateer hat mit der Kartierung von Weltraumschrott begonnen, soll damit aber keinesfalls enden. Während die Amerikaner Technologien entwickeln, die langfristig zur Wiederverwertung von Trümmern beitragen könnten, erwägt der Partner aus der Schweiz, die Kooperation als Inspiration für neue Uhrentechnologien zu nutzen und sein langjähriges „Engagement in der Raumfahrt aktiv und fortschrittlich zu halten“, so Aeschlimann.