DUP UNTERNEHMER-Magazin: Was war der entscheidende Moment, der Sie zur Gründung von Net-Maxx bewegt hat?
Ralf Schütten: Der Auslöser kam 2020 während der Coronapandemie. Tanja Abt von Telemaxx suchte nach Lösungen für digitale Kommunikation über Bildschirme. Gleichzeitig war ich aufgrund einer schweren Borreliose gezwungen, viel Zeit mit Reflexion zu verbringen. Aus dieser Zeit des Stillstands entstand eine Vision: Menschen digital miteinander zu verbinden, unabhängig von Ort und Einschränkungen. So entstand Net-Maxx – getrieben von persönlicher Erfahrung und dem Wunsch, etwas Neues zu schaffen.
Sie nennen Net-Maxx das „Metaverse auf Badisch“. Was heißt das konkret?
Schütten: Unsere Kerntechnologien stammen allesamt aus dem Raum Karlsruhe. Unser Rechenzentrum wird von Telemaxx betrieben, die Softwareentwicklung und das Avatar-Tracking sind ebenfalls lokal angesiedelt. Im Gegensatz zu globalen Anbietern wie Meta setzen wir auf Datensicherheit, Regionalität und Kontrolle. Unsere patentierte Technologie ermöglicht es zudem, Avatare emotional reagieren zu lassen – das ist einzigartig. Außerdem arbeiten wir nicht mit einer riesigen Welt, sondern mit dezentralen Inseln, die nur auf Wunsch verbunden werden. So behalten Nutzerinnen und Nutzer die Hoheit über ihre Daten und ihre digitalen Erlebnisse.
Wie sichern Sie diesen hohen Anspruch an Datenschutz?
Schütten: Wir setzen auf höchste Standards und die Datenschutz-Grundverordnung. Dank unserer engen Partnerschaft mit Telemaxx, einem der größten unabhängigen Rechenzentren in Deutschland, bleiben alle Daten im Land und sind bestens geschützt. Hinzu kommt die Kooperation mit DE-CIX, einem der führenden Internetknotenpunkte weltweit. Damit bieten wir nicht nur Sicherheit, sondern auch ultraschnelle Datenübertragung und stabile Performance.
Unternehmen können in Ihrem Metaversum eigene virtuelle Inseln erschaffen. Wer profitiert davon?
Schütten: Im Prinzip jede Branche. Besonders spannend wird es aber für Medienunternehmen, Bildungsinstitutionen und Gesundheitsdienstleister. Erste Beispiele: Ein Radiosender wird im zweiten Quartal 2025 damit live gehen. Gemeinsam mit GP entsteht aktuell eine Gesundheitsplattform, und im Dezember 2025 startet die erste digitale Universität in Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg und dem Karlsruher Institut für Technologie, dem KIT.
Wo sehen Sie Net-Maxx im Jahr 2030?
Schütten: Wir arbeiten an einer schrittweisen Expansion. Ab 2027 wollen wir das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandeln und 2030 die Basis für einen Börsengang legen. Mit starken Partnern wie dem KIT, dem FC Bayern München und Audi im Rücken wird Net-Maxx zu einer internationalen Plattform für digitale Erlebnisse aus Deutschland werden.