Digitales Angebot
MVGO: Mobilitätsplattform als App
Mehr Einwohner, mehr Autos, drohender Stillstand: München hat seit Jahren mit großen Verkehrsproblemen zu kämpfen. Doch die Stadtwerke München haben einen Retter bereits in der Tasche: eine umfassende Mobilitätsplattform mit der App MVGO. Sinaida Cordes erklärt die Vorteile dieser App.
Sinaida Cordes
DUP UNTERNEHMER: Welche Herausforderungen erleben die Stadtwerke München bei der Einführung neuer Technologien?
Sinaida Cordes: Neue digitale Technologien bringen mehrere Herausforderungen mit sich. Besonders in der IT-Branche sind Fachkräfte schwer zu finden. Gleichzeitig zeigt sich, dass ein guter Ruf als Arbeitgeber und eine sinnstiftende Aufgabe sehr dabei helfen, ein tolles Team nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu halten. Das ist uns zum Glück gelungen. Bei digitalen Kundenschnittstellen ist immer wieder auch das Thema der Regulatorik eine Herausforderung. Datenschutz, Digital Services Act und in Zukunft auch der EU AI Act, Data Governance Act und NIS2 – die Berichtspflichten sind mannigfaltig, die Rechtslage dafür häufig komplex und der Nutzen zu oft überschaubar. Wir hoffen hier sehr auf Vereinfachungen in der Zukunft. Am spannendsten sind gleichwohl die Bedürfnisse unserer Zielgruppe. Öffentlicher Nahverkehr adressiert alle Menschen in München, auch diejenigen, die von digitalen Lösungen (noch) nicht überzeugt sind. Daher haben wir sehr diverse Anforderungen. Das ist eine Herausforderung, da damit nach wie vor klassische analoge Vertriebswege vorgehalten werden müssen, also redundante Strukturen, die auch Geld kosten. Wir freuen uns sehr, dass unsere Apps bereits viele Menschen erreichen.
Welchen Nutzen versprechen Sie sich von Ihrer prämierten Mobilitätsplattform mit der App MVGO?
Cordes: Wir sehen, dass München auf den Verkehrskollaps zusteuert. 2040 sollen 1,81 Millionen Menschen in der Stadt leben, das sind 200.000 mehr als noch 2022. Es braucht also dringend ein Umdenken – eine Mobilitätswende. Wir setzen uns dafür ein, den Modal Split deutlich in Richtung Umweltverbund und öffentliche Mobilität zu verschieben, damit München wieder eine Stadt für die Menschen und nicht für Autos ist. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Mobilitätswende spielt der Ausbau des Angebots, etwa durch neue Mobilitätsformen wie Scootersharing, Bikesharing, Carsharing oder auch Ride.Pooling. Gleichzeitig entfalten diese Angebote ihre Wirkung vor allem dann, wenn unsere Fahrgäste einfach und bequem unterwegs sein können und auch Reiseketten „von A nach B“ realisierbar sind, ohne die App zu wechseln. Genau hier kommt unsere Mobilitätsplattform mit der MVGO ins Spiel. Wir verstehen sie als einen Enabler der Mobilitätswende in München.
Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Mobilitätsplattform?
Cordes: Der Zuspruch der Menschen in der Metropolregion München zur MVGO drückt sich durch die Bewertungen in den App-Stores, die täglichen Nutzungszahlen und am Ende durch den Umsatz, den wir über die App erzielen, klar und messbar aus. Wir freuen uns sehr, dass sich alle genannten Kennzahlen sehr positiv entwickeln. Besonders stolz sind wir auch darauf, dass die bereits integrierten Sharing-Angebote über die Plattform einen beachtlichen siebenstelligen Umsatz erzielen. Das zeigt für uns: Unser Konzept der integrierten Mobilität aus einer Hand geht auf.
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