Gesundheitswesen

Künstliche Emotionen im Gesundheitswesen

Können Maschinen mit uns Menschen fühlen? Ganz bestimmt – und das nicht erst seit Kurzem. Die Idee der emotionalen Maschine klingt für viele zunächst befremdlich, doch sie steht bereits an der Schwelle zu unserem Alltag.

Das Bild zeigt einen Menschen ähnlichen Roboter mit einer älteren Dame.

05.05.2025

Wenn KI auf Gefühle reagiert

Was passiert, wenn Maschinen menschliche Emotionen nicht nur erkennen, sondern einfühlsam darauf reagieren? Wie kann diese emotional intelligente Technologie unser Leben zum Besseren verändern? Können Emotionen im Gesundheitswesen algorithmisiert werden? Was, wenn diese künstlichen Emotionen nur eine perfekt inszenierte Illusion sind?

Technologie an der Schnittstelle zum Menschen

An der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine passiert gerade sehr viel. Wenn über Digitalisierung im Gesundheitswesen gesprochen wird, kommt früher oder später das Argument „… aber die Maschine kann nicht so emotional sein wie der Mensch“.

Ist dem wirklich so? Was ist, wenn die Maschine bei Patienten, die unter dem Asperger-Syndrom leiden und denen es schwerfällt, sich in die Gefühlslage anderer hineinzuversetzen, in Zukunft unterstützt, diese interpretieren zu können? Oder wenn die Maschine bei Demenz-Patienten immer wieder die gleiche Frage beantwortet, ohne genervt zu sein, wie es Menschen sind?

Gefühle im digitalen Kontakt werden wichtiger

Fachkräftemangel: Portrait des Digital Health Experten David Matusiewicz.
David Matusiewicz ist Professor für Medizin-managementan der FOM Hochschule. Seit 2015verantwortet er dort als Dekan den Hochschul-bereich Gesundheit & Soziales und ist einer der renommiertesten Experten für Digital Health in Deutschland.

Die Kommunikation findet heutzutage zunehmend über digitale Kanäle statt. Emotionen im digitalen Bereich werden daher immer wichtiger, da Patienten beziehungsweise Kunden im Gesundheitswesen nicht nur nach effizienten oder effektiven Dienstleistungen suchen, sondern auch erwarten, dass sich die Interaktion mit Webservices oder Apps gut anfühlt. Im schriftlichen Austausch kann der Absender beispielsweise bei Mes­senger-Diensten über die Verwendung von Emojis Emotionen signalisieren. Komplexer wird es, wenn es um die Interaktion ­zwischen Menschen und Sprachassistenten oder Chatbots geht.

Die Grenze liegt nicht in der Technik – sondern im Denken

Angesichts der Erfahrungen aus der Vergangenheit, in der technologische Entwicklungen immer wieder neue Durchbrüche erzielt haben, die selbst Experten überraschten, ist es ­gewagt, über die Grenzen der digitalen Medizin zu spekulieren. Wenn es Grenzen gibt, dann eher in unseren Köpfen, als dass sie durch Naturgesetze bestimmt sind.

In ihrem neuen Buch „Künstliche Empathie. Wenn Maschinen Gefühle zeigen“ machen die Digitalisierungs- und Medizinexperten Professor Dr. David Matusiewicz und Professor Dr. Jochen A. Werner deutlich, dass Künstliche Empathie längst real ist. Das Buch ist im Februar 2025 im Murmann-Verlag erschienen.