Software-as-a-Service

Crate.io: Erfolg mit „digitalem Gold“

Crate.io bietet eine Software-as-a-Service-Lösung in Form von Online-Datenbanken an. Die größte Stärke des Startups ist die Leading-Edge-Technologie, die es ermöglicht, aus großen Datenmengen echten Mehrwert zu generieren, erklärt CEO Eva Schönleiter.

04.10.2022

Eva Schönleiter

ist seit dem 1. September 2020 CEO des Datenbankspezialisten Carle.io. Zuvor sammelte sie über 20 Jahre Erfahrungen bei Technologie-Unternehmen wie Microsoft, IBM  und VMware.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Corona wird als Treiber der Digitalisierung angesehen, wie hat sich Ihr Geschäftsmodell als Big Data Firma in den vergangenen Monaten entwickelt?

Eva Schönleiter: In den vergangenen Monaten hat sich unser Geschäft sehr gut entwickelt. Das liegt vor allem daran, dass wir eine Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) anbieten. Die Nutzerinnen und Nutzer können die Datenbank direkt über das Internet und die führenden Cloud-Anbieter verwenden – und auch der Support unsererseits findet remote statt. Hinzu kommt, dass sich viele Firmen in den vergangenen beiden Jahren stark auf ihr digitales Business konzentriert haben – und genau dafür stellen wir mit unserer Datenbanklösung die nötige Technologie bereit. Wir befinden uns daher sozusagen in einem Sweet Spot.

Wie funktioniert Ihre Datenbank in der Praxis?

Schönleiter: Unsere Datenbanktechnologie ermöglicht Operational Analytics, also die individuelle und übersichtliche Aufbereitung von Informationen oder Daten für die Prozessverbesserung und auch grundlegende Datenanalyse in Echtzeit. Was uns von anderen unterscheidet, ist, dass wir nicht nur einfach ein Produkt anbieten und Nutzerinnen und Nutzer damit alleine lassen: Stattdessen arbeitet unser Customer Engineering Team eng mit den Anwenderinnen und Anwendern zusammen, damit sie die Lösung optimal für ihren jeweilige Fall aufsetzen können. Unsere System Integration Partner unterstützen Unternehmen von der Planung bis zur tatsächlichen Umsetzung. Wir und unsere Partner kommunizieren klar, welche Probleme der Einsatz unserer Datenbank löst. Dazu gehört zum Beispiel die Förderung von Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen. Wir profitieren zudem davon, dass viele Branchen an der Stelle aktuell mehr Bedarf haben als je zuvor.

Daten sind das digitale Gold der Gegenwart und das Geschäftsfeld ist somit umso umkämpfter, wie setzen Sie sich von Ihrer Konkurrenz ab?

Schönleiter: Das ist richtig, wir sind in einer Branche tätig, in der etliche Konkurrenten deutlich größere Budgets für ihre Sales- und Marketing-Abteilungen bereitstellen können. Als Startup haben wir zudem nicht so viele Mitarbeitende, was eine starke Fokussierung des Geschäfts nötig macht – das ist aber auch gut so. Unsere große Stärke ist die Leading-Edge-Technologie, die es ermöglicht, aus großen Datenmengen echten Mehrwert zu generieren. Die wichtige Frage lautet: Löst unser Produkt ein einzigartiges Problem, das für unsere Kundinnen und Kunden besonders schwer wiegt? Und die Antwort ist: Ja, das tut es. Unsere Bestandskundinnen und -kunden vertrauen uns außerdem, weil wir sehr um sie bemüht sind.

Wie äußert sich dieser Service in der Praxis von Crate.io?

Schönleiter: Wir helfen ihnen mit Updates, Patches und neuen Features, aber auch mit Schulungen und einer transparenten Kommunikation unserer technischen Roadmap. Wenn eine Kundin oder ein Kunde unsere Lösung zum ersten Mal einsetzt, dann begleiten wir sie aktiv dabei und optimieren gemeinsam den individuellen Mehrwert für das Unternehmen. Wächst der Anwendungsfall später, wächst unser Produkt durch die Möglichkeit zu skalieren mit und damit natürlich auch die Bindung an uns.

Haben Sie dafür ein Beispiel?

Schönleiter: Ein gutes Beispiel ist unsere Zusammenarbeit mit Alpla, einem weltweit führenden Entwickler und Hersteller innovativer Verpackungslösungen aus Kunststoff. Dieses Unternehmen ist nicht nur Kunde von uns, sondern Entwicklungspartner, mit dem wir gemeinsam an unserer neuesten Lösung CrateOM für Smart Factories arbeiten. Alpla verwendet die Lösung schon in etwa 20 Fabriken und hat sich nun entschlossen, sie global auszurollen; das würde ohne unseren Service und tiefes gegenseitiges Vertrauen nicht funktionieren.

Wie überzeugt Crate.io bei der hohen Konkurrenzdichte potenzielle Neukunden von der Qualität des Services?

Schönleiter: Super Service und marktgerechte Preise sind selbstverständlich essenziell, um mit Crate.io konkurrenzfähig zu sein. Als kleines Unternehmen ist es jedoch das Wichtigste, dass potenzielle Nutzerinnen und Nutzer uns überhaupt finden können, wir also sichtbar sind. Gerade in dem Softwaresegment gibt es eine Vielzahl von Anbietern. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass uns Gartner, ein US-amerikanische Anbieter für Marktforschungsergebnisse und Analysen im IT-Bereich, in seinem Magic Quadrant im Bereich 'Cloud Database Management Systems' listet – das ist eine schöne Auszeichnung für uns. Zweitens ist es wichtig, dass die Entwicklerinnen und Entwickler, die mit unserer Datenbank Anwendungen bauen und betreiben, sehr eng mit uns zusammenarbeiten. Dies ist in unserer Community und über Plattformen wie GitHub möglich.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Ihren Service zu optimieren?

Schönleiter: Zunächst arbeiten wir stets daran, unseren Customer Support und Customer Success kontinuierlich zu verbessern, sodass wir unseren Kundinnen und Kunden erstklassigen Service bieten können. Mit unserer SaaS-Lösung stellen wir den Nutzerinnen und Nutzern ein ständig verfügbares Produkt zur Verfügung, für dessen reibungslose Funktionalität wir natürlich auch rund um die Uhr sorgen. Darüber hinaus pflegen wir auch von uns aus engen Kontakt mit Entwicklerinnen und Entwicklern und fungieren sozusagen als Berater für die Nutzung unserer Produkte. Ein wichtiger Teil unseres Services ist auch durch die Community selbst abgedeckt – wir bieten schließlich eine Open-Source-Software an. An deren Entwicklung kann sich jeder via GitHub oder Community-Homepage beteiligen, kontinuierlich Input an uns geben und sich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern austauschen.

Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?

Schönleiter: Diese ist stark von unserem Wachstum geprägt. Neue Kolleginnen und Kollegen mit verschiedenen Hintergründen bringen ständig neue Ideen und frischen Wind in das Unternehmen. Wir sind ja eigentlich ein amerikanisches Unternehmen und daher sehr schnelllebig getaktet. Diese Kultur vermischt sich durch die vielen Mitarbeitenden jenseits des Atlantiks mit einem starken europäischen Flair – diesen Mix beider Welten peilen wir im Management mit Absicht an. Der tägliche Austausch und die verschiedenen Hintergründe erzeugen konstant innovative Ideen und dynamische Zusammenarbeit. Das fördert in meinen Augen ganz erheblich die Performanz des Unternehmens.

Wie positionieren Sie sich für Fachkräfte als attraktiver Arbeitsgeber?

Schönleiter: Wir zeichnen uns durch eine besonders hohe Flexibilität aus: Unsere Mitarbeitenden arbeiten wo sie wollen und wann sie wollen. Wir setzen dafür auf einen Remote-First-Ansatz. Allerdings bieten wir auch die Möglichkeit, klassisch in unseren Büros zu arbeiten, die wir in Berlin, Wien und Dornbirn haben. Erwähnenswert ist auch, dass wir auf Unlimited Holidays setzen. Unsere Mitarbeitenden können also so viel Urlaub nehmen, wie sie möchten oder brauchen. Neben den Standard-Benefits wie Weiterbildungsbudgets bieten wir aber auch ein Beteiligungsprogramm für alle unsere Mitarbeitenden an – ein sogenanntes ESOP.