Die Herausforderungen unserer Zeit – KI, Digitalisierung, Klimakrise und geopolitische Umbrüche – verlangen nach einer Regierung, die stark, entschlossen und zukunftsorientiert handelt. Doch was wir in den zurückliegenden Monaten erlebt haben, war das Gegenteil. Die Ampel-Regierung hat sich mit internen Streitigkeiten, Profilierungssucht und mangelnder Kompromissbereitschaft selbst lahmgelegt. Statt drängende Probleme anzugehen, wurde politische Energie in gegenseitige Schuldzuweisungen und Inszenierungen investiert.
Besonders enttäuschend war dabei die Rolle von Christian Lindner. Als Finanzminister hätte er die historische Chance gehabt, unser Land wirtschaftlich und technologisch voranzubringen – gerade in einer Zeit, in der KI und Innovation über Wohlstand und Arbeitsplätze entscheiden. Doch statt mit einem starken Team von FDP-Politikern aufzutreten, hat Lindner sich als Egomane aufführt, der mehr mit seinem eigenen Image beschäftigt war als mit der Lösung von Problemen. Seine Politik wirkte wie ein Don-Quichotte-Kampf gegen Windmühlen, während die Wirtschaft klare Impulse gebraucht hätte.
Meinungen von Unternehmerinnen und Unternehmern
In vielen Gesprächen mit Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften rund um die Bundestagswahl hörte ich immer wieder denselben Satz: „Eigentlich müsste ich die FDP wählen. Aber mit Christian Lindner geht das nicht.“ Dieser Vertrauensverlust hat vor allem die FDP ins Abseits manövriert.
Bei aller Enttäuschung über die Ampel dürfen wir nicht vergessen: Die Regierung war nicht das Problem – es war der Umgang mit dem Kompromiss. In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft gespalten ist, wie wir es seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben, brauchen wir nicht mehr Abgrenzung und Egoismus, sondern Zusammenarbeit und einen klaren Plan für die Zukunft. Das wäre zugleich ein Bekenntnis zur Demokratie. Wer den Kompromiss nicht beherrscht, öffnet Extrempositionen Tür und Tor – wie ein Blick nach Österreich zeigt, wo Koalitions-Chaos den Weg für Rechtspopulisten freigemacht hat.
Wie geht es weiter nach der Bundestagswahl 2025?
Was wir jetzt brauchen, ist mehr als eine neue Regierung. Wir brauchen politische Führungspersönlichkeiten, die Verantwortung übernehmen und den Mut haben, den Kompromiss als Stärke zu leben – nicht als Schwäche. Es geht nicht um kurzfristige Wahlerfolge oder persönliche Inszenierungen, sondern um die Zukunft unseres Landes in einer Zeit des Wandels, in der KI und Innovation unsere Gesellschaft umkrempeln werden.
Die FDP gehört meiner Meinung nach in die außerparlamentarische Opposition. Dort hätte sie die Chance, sich zu erneuern, ihre Werte zu reflektieren und das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. Es liegt an uns, die Weichen für eine neue Regierung zu stellen, die der Herausforderung unserer Zeit gewachsen ist. Die Ampel ist Geschichte. Was wir aus dieser Geschichte lernen, wird entscheiden, ob wir als Gesellschaft zukunftsfähig bleiben – oder uns weiter in Spaltung und Stillstand verlieren.