Weltmarktführer

„Technik für das Leben bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen“

Die Drägerwerk Verwaltungs AG ist ein international führendes Unternehmen im Bereich der Medizintechnik. In über 190 Ländern aktiv, stellt sich Dräger den Herausforderungen eines zunehmend protektionistischen Welthandels mit Innovationskraft, technologischer Exzellenz und nachhaltiger Verantwortung. Anton Schrofner, Vorstand für Medizintechnik, gibt Einblicke in die globale Strategie des Unternehmens – von der Reduktion von CO₂-Emissionen über den Einsatz von KI bis hin zum verantwortungsvollen Lieferkettenmanagement.

Porträt von Anton Schrofner, Vorstand für Medizintechnik bei der Drägerwerk Verwaltungs AG

07.05.2025

DUP UNTERNEHMER: Wie bleiben Sie in einem zunehmend von Protektionismus geprägten Welthandel (zum Beispiel durch Trumps Zölle gegen europäische Produkte, Strafzölle gegen China) ein Weltmarktführer? 

Anton Schrofner: Noch ist unklar, ob und wie stark wir konkret von neuen Strafzöllen betroffen sein werden. Unabhängig davon stärken wir unsere Position durch konsequente Investitionen in unsere Kernkompetenzen: Qualität und Innovation. Zudem sind wir mit unseren Produkten, Kunden und Märkten weltweit breit diversifiziert. Unsere Präsenz in über 190 Ländern hilft uns, Risiken abzufedern und flexibel auf geopolitische Entwicklungen zu reagieren.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in Ihrer Unternehmensstrategie?

Schrofner: Unsere Leitidee „Technik für das Leben“ verpflichtet uns, Verantwortung zu übernehmen – für die Umwelt, unsere Mitarbeitenden und zukünftige Generationen. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Bis 2045 wollen wir klimaneutral wirtschaften. Mit unserem Eco-Design-Prozess optimieren wir kontinuierlich die Nachhaltigkeit unserer Produkte – beispielsweise durch die Reduktion klimaschädlicher Anästhesiegase in der Akutversorgung. Auch soziale Verantwortung leben wir aktiv, etwa durch Audits bei unseren Lieferanten zu Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit und Menschenrechten.

Wie nutzen Sie Künstliche Intelligenz, um Prozesse zu optimieren und neue Geschäftspotenziale zu erschließen? 

Schrofner: Dräger setzt sich seit über 20 Jahren mit Künstlicher Intelligenz auseinander. In der Medizintechnik setzen wir KI beispielsweise beim automatisierten Entwöhnen vom Beatmungsgerät oder bei der Videoanalyse zur Gefahrenprävention ein. Darüber hinaus entwickeln wir unternehmensspezifische KI-Assistenten, die Mitarbeitende bei der Informationsbeschaffung, Texterstellung oder Softwareentwicklung unterstützen. Wir sind überzeugt: Generative KI wird menschliche Kreativität nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Dabei behalten wir potenzielle Risiken ebenso im Blick wie die Chancen.

Anton Schrofner

ist Vorstand für Medizintechnik bei der Drägerwerk Verwaltungs AG