Arbeitgeber der Zukunft
Was Bewerber wollen
Assekuranz und Digitalisierung passen nicht zusammen? Im Gegenteil, findet Oliver Suhre. Er verantwortet das Deutschlandgeschäft des Versicherers Monuta. Dessen digitaler Kurs strahlt auch auf die Attraktivität als Arbeitgeber ab, erklärt er.


Oliver Suhre
ist Managing Director bei Monuta in Deutschland. Das Unternehmen mit niederländischer Mutter vertreibt mit einem Team von rund 50 Mitarbeitern Sterbegeldversicherungen
Alle sprechen von Digitalisierung. Was heißt das für Ihre Belegschaft?
Oliver Suhre: Wir haben ein Team von IT-Spezialisten, etwa mit Blick auf Digitalisierung, aber auch auf SEO, SEA oder Affiliates oder Lead-Generierung. Wir beschäftigen uns auch jeden Tag mit Google – nicht nur unsere Tech-Experten, sondern auch meine Kollegen und ich. Im Fokus stehen dabei die Fragen: Wie verlaufen die Suchen? Was sind die Keywords? Wie kombinieren die Menschen die Suchbegriffe? Entsprechend investieren wir viel in die Suchmaschine.
Was bedeutet das für Ihre Strategie?
Suhre: Wir brauchen die Fähigkeit, vollumfänglich mitspielen zu können. Das Wichtigste ist daher ein klares Commitment zu diesem Wachstumsfeld. Das haben viele Versicherer nicht. Allerdings brauchen wir dafür aber eben ein Team von Experten.
Was glauben Sie, was macht einen Arbeitgeber in diesem Umfeld attraktiv für Bewerber?
Suhre: Jobinteressenten schauen heute digital nach, wie Arbeitgeber etwa bei Kununu bewertet sind, informieren sich in Facebook-Gruppen. Das ist inzwischen ein komplett digitaler Prozess. Und natürlich ist die Allianz oder BMW mit einer tollen Marke, die nach vorn gestellt werden kann, attraktiv. Aber auch kleinere Unternehmen können die besten Mitarbeiter gewinnen. Um das greifbarer zu machen: Für digitale Talente etwa geht es darum, dass sie ihren Acker möglichst frei bestellen können, dass sie kreativ sein dürfen – natürlich im Rahmen unserer Leitplanken. Diesen Rahmen setzt die Unternehmenskultur. Dazu zählen Fragen wie die, ob man seinen Hund mitbringen kann oder wie mit Homeoffice umgegangen wird. Ein Beispiel: Unser Chief Digital Officer ist auch noch im Beratungsgeschäft tätig; das ist offiziell gestattet. Denn er bekommt Feedback, von dem wir als Monuta profitieren können. Um es deutlich zu sagen: Natürlich achten wir auch darauf, wie wir bei Kununu und auf anderen Plattformen dastehen. Das ist wichtig für uns, und wir wollen dort gute Bewertungen erhalten. Aber so eine Bewertung ist immer nur ein Teil des Spiegelbilds eines Unternehmens.
Was sind die wichtigsten drei Merkmale eines Arbeitgebers der Zukunft?
Suhre: Da wäre zunächst der nachhaltige Unternehmensauftrag. Es muss unser aller Anspruch sein, nicht einfach von den Ressourcen unseres Planeten zu leben, sondern die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Das ist das A und O. Damit sind wir bei dem zweiten Charakteristikum, der Digitalisierung: Sie hilft, Ressourcen zu schonen, beispielsweise den Papierverbrauch massiv zu senken, große Kundengruppen schnell zu erreichen. Und es können Reisetätigkeiten oder Anfahrtswege zum Büro deutlich reduziert werden. Drittens braucht es eine Unternehmenskultur, die klar an der Kundenzufriedenheit ausgerichtet ist. Denn zufriedene Kunden sorgen dafür, dass ein Unternehmen auch in Zukunft gute Aussichten hat. Wenn man diese drei Punkte gut bedient, dann ist einiges gelungen auf dem Weg in die Zukunft – für das Unternehmen, aber auch für die Arbeitnehmer.

Redakteur
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