Viele Menschen kennen Sie als Mediziner aus dem Fernsehen. Warum beschäftigen Sie sich auch mit Nachhaltigkeit?
Eckart von Hirschhausen: Vor uns liegt eine Jahrhundertaufgabe, für die wir weniger als ein Jahrzehnt Zeit haben. Die Folgen der Klimakrise betreffen massiv alles, was ein gutes und gesundes Leben ausmacht. Und da brauchen wir jetzt den Impact aus allen Bereichen der Gesellschaft, um die Transformation in Schwung zu bringen. Dafür muss auch die Wirtschaft notwendige Veränderungen anstoßen und sich selbst verändern. Denn: Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns. Thema meiner Keynote auf dem Impact Festival wird deshalb sein: „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“. Darin geht es auch darum, was wir jetzt mit Vermögen vermögen zu bewegen. Das Teuerste, was wir jetzt tun können, ist: nichts.
Welchen Impact versprechen Sie sich konkret von der Veranstaltung in Offenbach?
von Hirschhausen: Dort kommen über 3.000 Teilnehmende, über 1.000 Unternehmen, mehr als 350 innovative Start-ups sowie Hunderte Investorinnen und Investoren zusammen, um über mögliche Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften zu sprechen. Wer Vermögen hat oder Vermögen verwaltet, hat einen riesigen Hebel. Werden weiter Millionen oder Milliarden in alte Geschäftsmodelle investiert, die unsere Erde zerstören, oder setzen wir auf nachhaltige Ideen, die eine lebenswerte Zukunft sichern? Vermögen bedeutet nicht, auf seinem Geld zu hocken, sondern die Möglichkeit zu haben, etwas zu bewegen.
Warum ist es wichtig, dass sich Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft für die Gemeinschaftsaufgabe Klima- und Umweltschutz einsetzen?
von Hirschhausen: Technische Innovationen allein werden uns auch nicht retten. Es gibt nicht die eine Lösung, sondern ganz viele. Daran arbeiten bereits zahlreiche Menschen an verschiedenen Stellen. Dass diese Menschen zusammenkommen und sich austauschen, ist gut. Das Wichtigste, was ein Einzelner heute tun kann, ist: kein Einzelner zu bleiben.