„Wir können Krise“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Kohler von der Sparda-Bank Berlin. Obwohl das Jahr 2021 von Anfang bis Ende von negativen Einschlägen gekennzeichnet war, ist der Jahresabschluss positiv. Und auch die Kapitalisierung der Bank sei die stärkste seit ihrem Bestehen. Genau so soll es in diesem Jahr weitergehen. Der Plan steht bereits.
Sparda-Bank Berlin
„Innovationen in der Finanzindustrie werden grundsätzlich überschätzt“
Die Sparda-Bank Berlin ist eine der wenigen Banken, die nur im Osten der Republik agieren. So habe das Institut gelernt, mit Umbrüchen und Widrigkeiten umzugehen – und ist für die Zukunft gerüstet.

07.02.2022
Frank Kohler
gehört seit April 2009 dem Vorstand der Sparda-Bank Berlin an. Seit März 2012 ist er Vorstandsvorsitzender
Welche Ziele setzen Sie sich für 2022?
Frank Kohler: Die persönliche Präsenz werden wir neu organisieren und tradierte Welten einer Bankzentrale mit Filialen hinter uns lassen – zugunsten von Präsenzstandorten für alle. Gleichzeitig werden wir unsere digitale Präsenz für unsere Kunden und Mitglieder massiv ausbauen.
Was wird künftig den Erfolg Ihres Unternehmens ausmachen?
Kohler: Das, was den Erfolg auch der Vergangenheit ausgemacht hat: die Menschen. Da wir im Osten der Republik agieren, kennen wir Umbrüche in unseren Biographien, wir können mit extremen Widrigkeiten umgehen und sind daher sehr viel offener gegenüber Veränderungen. Die gesamte Gesellschaft steht vor massiven Umbrüchen und dafür sehen wir uns tatsächlich gut gerüstet.
Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?
Kohler: Das Wichtigste in unserem Geschäft ist Vertrauen. Das basiert auf Verlässlichkeit und Sicherheit. Innovationen in der Finanzindustrie werden grundsätzlich überschätzt, da sie einerseits schnell kopierbar und andererseits nur begrenzt nachgefragt werden, da die Menschen verständlicherweise die Beschäftigung mit Finanzfragen tendenziell als anstrengende Belästigung empfinden. Insofern setzen wir den Fokus von Innovation auf Einfachheit. Bei höchstmöglichem Vertrauen und höchstmöglicher Sicherheit müssen die Finanzthemen für die Menschen möglichst einfach sein, um emotional zu entlasten. Wenn die Menschen nach dem Kontakt mit uns ein gutes Gefühl haben, besser als im Vorfeld angenommen, dann haben wir viel erreicht. Die Quellen unserer Innovationen sind dabei erfreulicherweise identisch mit unseren Erfolgsfaktoren: die Menschen.
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?
Kohler: Digitalisierung ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und betrifft alle Lebensbereiche. Sie ist also von immenser Bedeutung für alle, die im Leben der Menschen sein wollen und das wollen wir. Die letzten Jahre mussten wir hier viel Nachholarbeit leisten und zum Markt aufschließen, um unseren Kunden mit Leistungen wie Instant Payment oder Apple Pay ein leistungsfähiges Angebot zu unterbreiten. Die breite Versorgung mit Einzahlautomaten oder kontaktlosem Bezahlen mit allen Karten der Bank zählten ebenso dazu. Nunmehr wollen wir in die Offensive kommen mit digitalen Angebotsstrecken bis hin zu einer neuen Banking-App, die den Anspruch an ein einfaches und intuitives Handling auch erfüllt. Die persönliche Beratung über Video, die pandemiebedingt selbstverständlicher Teil der Lebens- und Arbeitswelten geworden ist, werden wir systematisch bei uns integrieren.
Wie finden Sie die richtigen Talente für Ihr Unternehmen?
Kohler: Wir haben uns vor rund zehn Jahren weitgehend neu positioniert und uns wertebasiert aufgestellt. Teil dieser Positionierung ist es, dass wir anders sind und nicht dem traditionellen Bankerbild entsprechen und dies auch nicht wollen. Diese Markenpositionierung ist entsprechend tief bei uns verankert und überall anzutreffen. Insofern entdecken dies potenziell neue Kolleginnen und Kollegen sehr schnell, wenn sie sich im Zuge einer Berufsfindung mit uns beschäftigen. Es geht uns also weniger um spezifische Recruiting-Maßnahmen als vielmehr auch hier um kontinuierliche Präsenz.
Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?
Kohler: Einer unserer Werte ist Lebenslust. Und natürlich verbindet sich damit der Anspruch, dass es den Menschen gut geht und sie auch Spaß haben. Die Ansprüche sind dabei so vielfältig und individuell wie die Menschen selbst. Insofern wollen wir Möglichkeiten für die Menschen schaffen. Individuelle Maßnahmen wie Sabbaticals, Teilzeit oder spezifische Förderprogramme gehören hier ebenso zu unserem Selbstverständnis wie ein kollektiver Tag Sonderurlaub für alle, wenn Politik und Virus mal wieder besonders an unserer Belastbarkeit nagen.
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