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Ohne Sanierungsdruck

So gelingt eine gesunde Portfoliobereinigung im Mittelstand

Verpasste Wachstumsziele, schwache Auslastung, ineffiziente Strukturen – im Boom oft gut kaschiert. Christian Zeller, Partner bei der Mittelstandsberatung Enomyc, erklärt, wie Unternehmen mit einer klaren Strategie Standorte konsolidieren, Kapazitäten anpassen und so die Basis für neues Wachstums legen.

Illustration: Ein aufsteigendes Balkendiagram, auf dem sich Personen in Businesskleidung befinden, als Symbol für Portfoliobereinigung im Mittelstand

24.09.2025

Viele Mittelständler kennen die Situation: Ein Werk läuft solide, die Auftragsbücher sind voll – aber das angestrebte Wachstum bleibt aus. Wer in solchen Momenten sein Portfolio prüft, erkennt schnell, welche Produkte oder Standorte Kapital binden, ohne dabei den gewünschten Beitrag zu leisten. Zum Beispiel: Ein Komponentenhersteller verfehlte zwei Jahre in Folge sein Wachstumsziel, obwohl er profitabel arbeitete. Erst die Analyse zeigte: Ein Standort war nur zu 80 Prozent ausgelastet, einzelne Linien blieben hinter den Erwartungen zurück. Durch die Konzentration auf tragfähige Bereiche und die Konsolidierung von Kapazitäten wurde Liquidität frei – und das Fundament für weiteres Wachstum ausgebaut.

Gerade in der aktuellen Gemengelage – unsichere Märkte, hohe Zinsen, technologische Umbrüche – ist dieser Fokus Gold wert. Während klassische Kostensenkungen Zeit brauchen, ermöglicht eine gezielte Portfoliobereinigung vergleichsweise schnelle, wirksame Antworten. Und das, bevor sich Herausforderungen zu Sanierungsdruck aufschaukeln.

Hemmnisse und wie man sie überwindet

Was dabei oft unterschätzt wird: Nicht nur Zahlen, sondern auch Emotionen können bremsen. Einzelne Firmensparten oder Werke, die vielleicht seit Generationen zum Unternehmen gehören, werden ungern infrage gestellt. Unterschiedliche Interessen im Gesellschafterkreis tun ihr Übriges. Umso wichtiger sind ein klarer Fahrplan und der neutrale Expertenblick von außen: Externe Sparringspartner schaffen Objektivität bei wichtigen Entscheidungen, benennen und quantifizieren Risiken und moderieren Interessenkonflikte. Sie beschleunigen so den gesamten Prozess.

Vier Schritte zur erfolgreichen Portfoliobereinigung

1. Diagnose & Transparenz
Belastbare Kennzahlen erheben: Deckungsbeiträge je Produkt, Kundengruppe und Region sowie Auslastung je Werk. Eine einfache Preiskaskade – vom Listenpreis bis zum tatsächlich vereinnahmten Preis – zeigt Margenlecks. Spätestens bei dauerhaft negativen Beiträgen oder Unterschreiten definierter Auslastungsziele über mehrere Quartale besteht akuter Handlungsbedarf.

2. Fokussieren & kurz testen
Bevor große Schritte folgen, lohnt ein Praxistest: Preise oder Produktvarianten gezielt anpassen, schwache Linien aussetzen – und prüfen, ob sich Auslastung und Ertrag innerhalb weniger Wochen bessern. Greifen die Effekte, wird skaliert. Bleiben sie aus, ist eine strategische Neuausrichtung nötig.

3. Route wählen
Die Kipp-Logik erleichtert die Wahl: Wer Liquidität braucht, kann Investoren einbinden oder Teile abgeben, zum Beispiel durch Verkauf oder auch Management-Buy-outs. Wer Know-how sichern will, setzt möglicherweise auf Partnerschaften anstatt auf liquiditätsverzehrende Zukäufe. Und wo Strukturen zu teuer werden, kann die Verlagerung von Kapazitäten helfen. Wichtig ist, dass Unternehmerinnen und Unternehmer aktiv selbst gestaltet – und nicht erst in einer drohenden Krise entscheiden müssen.

4. Deal-Readiness & Umsetzung
Vorbereitung steigert die Abschlusschancen: Vollständige Unterlagen zu Bilanz, Cashflow und Working Capital sind ebenso wichtig wie die Bereinigung bestehender Risiken und eine klare Planung für zum Beispiel IT-Trennung oder Leistungsentflechtungen, etwa von Shared Services. Weiterhin gilt: Schlüsselpersonal früh einbinden und die externe Kommunikation klar steuern. Ein präzises Factbook öffnet den Zugang zu Investoren – und erhöht die Chancen auf bessere Preise, sicherere Abschlüsse und mehr Liquidität.

Portfolioprüfung als Routinestrategie

Die Erfahrung zeigt: Portfoliobereinigung ist kein singuläres Ereignis, sondern ein stetig wiederkehrender Managementprozess – ganz egal, wie gesund ein Unternehmen ist. Verantwortliche, die früh Transparenz schaffen, klare Messpunkte definieren und für jede Einheit konsequent entscheiden, schützen ihre Kapitaldecke und bleiben ebenso unabhängig wie handlungsfähig.

Daher sollten gerade mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer diesen Prozess als strategische Routine verankern. So lassen sich Standortstrukturen rechtzeitig anpassen, Kapazitäten effizienter nutzen und neue Spielräume für Wachstum eröffnen – lange bevor unangenehmer Sanierungsdruck entsteht.

Noch mehr Insights

Wer mehr darüber erfahren möchte wie Unternehmen ihre Produktionskapazitäten strategisch anpassen können, findet hier weitere Informationen.

Christian Zeller

ist Partner und Leiter des Bereichs Operations bei Enomyc, der führenden Unternehmensberatung für die erfolgreiche Re-Dynamisierung des Mittelstands. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Top-Management-Beratungserfahrung. Vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches persönliches Gespräch mit Christian Zeller, um über die erfolgreiche Transformation Ihres Unternehmens zu sprechen.