Kundenservice
Warum Mitarbeitende bei Avenga gerne die Extrameile gehen
Für beste Qualität im Kundenservice gehen Mitarbeitende des IT-Dienstleisters Avenga die berühmte Extrameile. Im Interview verrät CEO Jan Webering, welche Strukturen dafür nötig sind, was er von New Work hält und warum im Unternehmen auch Werkstudierende mitentscheiden können.
Jan Webering
ist seit 2019 CEO von Avenga Germany. Zuvor war er Geschäftsführer und Gründer der Sevenval Technologies und COO von YOC, einem Technologieunternehmen für Mobile-Advertising
Im November 2019 wurde die Avenga Gruppe gegründet. Wie fällt Ihr Resümee nach zweieinhalb Jahren am Markt aus?
Wie gestalten Sie bei einer derart schnellen Expansion die Strukturen im Unternehmen?
Webering: Nach innen leben wir eine flache Managementhierarchie, die kurze Entscheidungswege fördert. Das bedeutet konkret, dass es egal ist, ob ein Vorschlag von einem Werkstudenten oder einer Teamleiterin kommt. Was zählt, ist, ob die Idee Potenzial hat und umsetzbar ist. Nach außen gilt es, unseren Kundinnen und Kunden eine besonders hohe Qualität anzubieten. Wir fordern von jedem Mitarbeitenden unbedingten Willen, die bestmögliche Lösung zu finden. Unsere Kundinnen und Kunden sollen merken, dass sie sich auf uns verlassen können. Wenn wir ein Lieferversprechen abgeben, dann halten wir dieses auch ein – und zwar in einer hohen Qualität zu einem guten Preis.
Wie gelingt es Ihnen als IT-Dienstleister, den Service nach diesen qualitativen Standards konstant aufrecht zu halten?
Webering: Als IT-Dienstleister wollen und müssen wir schnell und fokussiert auf technologische Entwicklungen reagieren. Gleichzeitig haben wir das notwendige Expertenwissen und sind erfahren genug, um nicht jedem Trend blind hinterherzulaufen. Dazu gehört auch, dass wir über den eigenen Tellerrand hinaussehen, das große Ganze denken und somit den entscheidenden Schritt im Voraus denken. Gleichzeitig hinterfragen wir unsere Strukturen und unser Handeln. In dieser Bereitschaft, tagtäglich mindestens eine Extrameile zu gehen, liegt für uns ein zentrales Differenzierungsmerkmal gegenüber unseren Wettbewerbern.
Wie äußert sich diese „Extrameile“ im direkten Umgang mit Ihren Kundinnen und Kunden?
Webering: Grundsätzlich sind unsere Projekte immer klar definiert, wenn wir zum Beispiel einem Geschäftskunden ein CMR-Tool in die Systeme einbauen oder eine maßgeschneiderte Cloud-Strategie ausarbeiten. Wir sehen uns aber als Full-Service-IT-Dienstleister, sodass wir diese einzelnen Elemente im großen Geschäftszusammenhang unserer Kunden sehen müssen. Wir haben an dieser Stelle den Gesamterfolg im Blick und möchten unseren Partnern zeigen, wie sie ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen können. Diese strategische Beratungsleistung, wie sich Unternehmen zum Beispiel generell digitaler aufstellen können und ob eine eigene Digital-Unit Sinn macht, bieten wir gerne mit an. Manchmal gibt es Geschäftspartner, die uns sogar in ihre Vorstellungsgespräche einladen, damit wir sie bei der Auswahl der am besten geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern unterstützen können.
Zufriedene Kundinnen und Kunden sind das eine. Aber wie gewährleisten sie intern eine gute Unternehmenskultur?
Webering: Aus rein fachlicher Sicht: Wenn ich mein Team motivieren will, die eben beschriebene Extrameile zu gehen, dann muss ich auch selbst dazu bereit sein und diesen Spirit vorleben. Darüber hinaus geht es darum, die richtigen Leute in passende Positionen zu bringen und sie dazu zu befähigen, dort ihr Bestes zu geben. Wir haben ein Umfeld geschaffen, in dem unsere Mitarbeitenden gerne arbeiten. Das ist alles sehr wertebasiert. Wir bieten viele Freiheiten und Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Im Gegenzug fordern wir aber auch Hingabe und Leistung.
Stichwort New Work: Wie sehen diese Freiheiten konkret aus?
Webering: Es geht nicht um Anwesenheit und welchen Aufwand jemand für etwas betreibt; es geht um das Ergebnis. Wo, wie und wann eine Person arbeitet, ist egal, solange die Sache zum vereinbarten Zeitpunkt erledigt ist. Zu Beginn der Coronapandemie im April 2020 sind wir als Unternehmen komplett ins Homeoffice gewechselt – und es hat hervorragend funktioniert. Die eine möchte gern für immer in diesem bleiben, der nächste braucht die konzentrierte Arbeitsatmosphäre eines Büros oder bevorzugt ein hybrides Arbeitsmodell. Das ist alles möglich und individuell wählbar. Am Ende zählt bei uns die Leistung, nicht wie lange irgendwer irgendwo seine Stunden absitzt.
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