Atec
Antizyklisch durch die Krise
Als Systemlieferant für die Maschinenbauindustrie hat Atec die Bedürfnisse seiner Kundinnen und Kunden immer im Blick. Dabei durchlebt das Unternehmen eine ständige Transformation, erklärt Geschäftsführer Patrick Weimer.
Patrick Weimer
ist Geschäftsführer im kaufmännischen Bereich bei Atec, einem Lohnfertiger für die Maschinenbauindustrie. Das Unternehmen aus dem bayerischen Kreuzwertheim fertigt für verschiedene Zweige des Maschinenbaus – vom einfachen Blechwinkel bis hin zu komplexen Baugruppen in Form von Gestellen und Maschineneinhausungen.
Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?
Patrick Weimer: Unsere Entwicklung war durchweg positiv. Wir haben vorausschauend gehandelt, Material gesichert, Mitarbeiter in all unsere Entscheidungen mit eingebunden. Die Coronakrise hat uns gelehrt, dass schnelles Handeln unverzichtbar ist. Mut gehört hier ebenso dazu wie jederzeit offene und ehrliche Kommunikation mit den Mitarbeitern. Nach jedem Regen kommt wieder Sonne, Antizyklisches Handeln in der Krise sichert uns jetzt Kunden.
Was ist Ihr Erfolgsrezept – der Motor für Wachstum?
Weimer: Wir leben von den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter und deren Motivation. Eine überdurchschnittliche Bezahlung sowie Softfacts und guter Umgang miteinander führen zu sehr guten Arbeitsergebnissen, die sich in den Zahlen des Unternehmens niederschlagen und Wachstum über zufriedene Kunden generieren.
Wie bleibt das Unternehmen neugierig und innovativ? Was tun Sie im Management, um das zu fördern?
Weimer: Wir besuchen Messen und informieren uns stetig über technische Neuheiten. Gleichzeitig beobachten wir unseren Wettbewerb und versuchen zu verstehen, was dieser gegebenenfalls besser macht. Entdecken wir dort gute Ideen, versuchen wir diese umgehend bei uns auch umzusetzen. Wir versuchen von den Besten zu lernen. Dies ist ein nicht endender Prozess.
Was ist die größte Stärke Ihres Unternehmens?
Weimer: Die jederzeit ehrliche Kommunikation mit dem Kunden hat uns sehr erfolgreich gemacht. Können wir etwas nicht abbilden sagen wir das und schlagen Lösungen vor.
Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?
Weimer: Leider gelingt es mir nicht immer, genügend Zeit in die stetige Transformation der Unternehmung zu investieren. Die Geschäftsleitung ist noch zu stark ins Tagesgeschäft eingebunden, dies bremst die Umsetzung eigener Ideen wegen Zeitmangel aus.
Was tun Sie, um den technischen und digitalen Anschluss nicht zu verpassen?
Weimer: Ich lese viele Fachzeitschriften und Wirtschaftsmagazine, um immer auf dem neusten Stand zu sein.
Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?
Weimer: Oft gehen wir gemeinsam neue Projekte an und begleiten den Kunden schon von Beginn an bei seinem Vorhaben. In der Folge erhalten wir dann auch die entsprechenden Aufträge.
Was ist Ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?
Weimer: In den letzten Jahren hat sich vor allem frei verfügbare Kapazität als das Argument bei der Kundenneugewinnung etabliert.
Was tun Sie, um den Service zu verbessern?
Weimer: Unser Service ist schon gut. Wir arbeiten daran auch Reklamationen als Chance zu sehen und den Kunden trotz des ersten negativen Eindrucks mit einem guten Gefühl aus der Beanstandung zu „entlassen“.
Nennen Sie bitte ein Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt …
Weimer: Bei einem Kunden ist im Ausland eine seiner Maschinen bei seinem Kunden ausgefallen. Grund war ein nicht von uns verursachter Defekt an einem von uns produzierten Bauteil. 24 Stunden später ist einer unserer Mitarbeiter in Asien vor Ort und tauscht das Bauteil aus. Schneller geht nicht! Wir sind nur erfolgreich, wenn es unsere Kunden auch sind. Also sind deren Kunden auch die unseren.
Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden?
Weimer: Wir bieten rund um das Grundgehalt zahlreiche Zusatzleistungen, unter anderem eine Firmen-Card und Altersvorsorge. Noch bevor die Regierung Benzin bezuschusst hat, haben wir unseren Mitarbeitern eine zusätzliche Fahrwegbeteiligung ausgezahlt, damit die Folgen der gestiegenen Kraftstoffpreise abgemindert werden. Gleichzeitig haben wir eine Bonusregelung getroffen, die anhand von wenigen festgelegten Kennzahlen aus Reklamationsquote und Quartalsgewinn eine quartalsweise Ausschüttung von zehn Prozent des Unternehmensgewinns an die Mitarbeiter möglich macht.
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