Interstuhl
Das positive Miteinander zählt
Seit mehr als 60 Jahren werden bei Interstuhl auf der Schwäbischen Alb Stühle für die Arbeitswelt hergestellt. Im Fokus stehen innovative Lösungen, die es Menschen ermöglichen, gesund durch den Büro- und Produktionsalltag zu kommen. Wie es das Unternehmen schafft, sich stetig weiterzuentwickeln, verrät Geschäftsführer Helmut Link.
Helmut Link
ist Geschäftsführer von Interstuhl. Er leitet das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Joachim Link in der dritten Generation.
Wie hat sich Ihr Business in den vergangenen zwei Jahren entwickelt, gibt es für Ihr Unternehmen ein besonderes Learning aus der Coronakrise?
Helmut Link: Während der Coronakrise hat sich das Unternehmen weiterhin positiv entwickelt. Dazu beigetragen hat die Verlegung der Arbeitsplätze in den Home-Bereich. Insbesondere die Intensivierung beziehungsweise der Ausbau des E-Commerce als Vertriebsweg hat zusätzliche Umsätze eingebracht. Zwei Learnings nehmen wir aus dieser Zeit mit:
- Die Krise hat viele Einschränkungen aber auch Chancen gebracht, die anfangs nicht absehbar waren. Wir haben mehrere Geschäftsmodelle angepasst, auch neue gestartet, von denen aber nur einige funktioniert haben.
- Ohne große staatliche Unterstützung wäre unsere Branche nicht so gut durch die Krise gekommen.
Wie gelingt es, als Unternehmen innovativ zu bleiben und was ist Ihr Motor für Wachstum?
Link: Der Motor für Wachstum ist unser eiserner Wille weiter voranzukommen, innovativ zu sein und den Blick immer nach vorne zu richten, positiv zu denken – egal welche Umstände von außen auf uns einwirken. Es wurde stark in die Weiterbildung investiert, vor allem auch in die Verjüngung der Company und damit in einen Generationswechsel. Wir analysieren die Arbeitswelt, kreieren laufend neue Arbeitsmodelle und probieren diese aus, um die Arbeitsumgebung und Kultur weiterzuentwickeln. Und wir sind immer am Wirken anderer Unternehmen und Branchen interessiert, tauschen uns mit anderen Herstellern aus, gehen mit offenen Augen und Ohren durch die Welt und sind offen für neue Themen und Entwicklungen.
Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Link: Wir arbeiten in allen Bereichen an der Digitalisierung der Systeme. Insbesondere im E-Commerce-Bereich bauen wir auf digitale Geschäftsmodelle. Wir investieren in IT, Prozessoptimierung und Automatisation.
Was sind die größten Stärken des Unternehmens?
Link: Wir verfolgen ein ganzheitliches System von der Entwicklung, Produktion, Fertigungstiefe bis hin zur Vermarktung. Und uns ist das positive Miteinander und Zusammenwirken aller Menschen sehr wichtig. Hierbei sind alle unsere Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Partner gemeint. Das ergibt unsere typische Interstuhl-DNA.
Würden Sie auch eine Schwäche preisgeben?
Link: Wir wollen oft zu viel. Das führt zur Überforderung der Mitarbeiter und wir arbeiten dann an der Grenze unserer Möglichkeiten.
Wie gelingt es Ihnen, Bestandskunden langfristig für sich zu begeistern?
Link: Bestandskunden haben bei uns eine gute, verantwortungsvolle Betreuung, es ist immer jemand greifbar. Wir liefern beste konstante Leistung in Service, Qualität und Lieferbereitschaft und dadurch ein positives Rundumpaket. Unsere Branche ist traditionell und legt hohen Wert auf Zuverlässigkeit. Diese liefern wir – in allen Dingen.
Und was tun Sie, um Neukunden zu gewinnen?
Link: Das Unternehmen und die Produkte sind zertifiziert. Weitreichende Umweltzertifizierungen, innovative, wettbewerbsfähige Produkte mit USPs, ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, eine umfassende Beratungsleistung, ein langfristig ausgerichtetes Key-Account-Management und das Ganze international aufgestellt. Das sind Argumente, die Neukunden überzeugen.
Wie möchten Sie Ihr Serviceangebot weiter verbessern?
Link: Wir haben die Spezialisierung erhöht, ein laufendes Monitoring in vielen Bereichen sowie Qualitätskontrollen und bauen das Serviceangebot laufend aus. Für das E-Commerce-Geschäft wurde zum Beispiel ein First Level Support-Center eingerichtet mit eigenem, international ausgerichtetem Personal mit hoher Fachkompetenz. Hier wurde ein hoher Servicegrad geschaffen.
Wie schaffen Sie es, aktuelle und zukünftige Mitarbeitende für Ihr Unternehmen zu begeistern?
Link: Wir bilden derzeit 21 unterschiedliche Berufe und duale Studiengänge aus, sind bestrebt unsere ausgebildeten Fachkräfte nach Beendigung ihrer Ausbildung in das Unternehmen zu übernehmen und bieten ihnen auch Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten – sogar bis in die Führungsetage. Bei uns arbeiten Familien in der „Unternehmensfamilie“. Vom Enkel bis zum Großvater, also bis zu drei oder in einem Fall sogar vier Generationen. Eine langjährige Firmenzugehörigkeit ist bei der Mehrzahl der Mitarbeiter gegeben. Das zeigt, dass ein hoher Grad der Zufriedenheit gegeben ist. Darauf sind wir stolz.
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