Wellster Healthtech
Innovation startet beim Recruiting
Nico Hribernik und Doktor Manuel Nothelfer, Geschäftsführer von Wellster Healthtech, beschreiben wie sie es schaffen, sich in der Medizinbranche gegen große Konkurrenten durchzusetzen.
Nico Hribernik
gründete 2019 das Healthtech-Unternehmen Wellster. Vorher war er in Führungspositionen verschiedener Unternehmen, wie SINUS Consult oder FlixBus tätig.
Was tun Sie, um innovativ zu bleiben?
Nico Hribernik: Sich selbst und seine Prozesse immer wieder zu hinterfragen ist Kernbestandteil von Innovationen– schon beim Recruiting achten wir daher auf entsprechende Persönlichkeiten. Wir appellieren an unsere Mitarbeiter, sich immer wieder neuen Perspektiven zu öffnen. Unterstützt wird das Ganze durch flache Hierarchien, aber auch Weiterbildungsformate. Von Diversity Workshops zum Aufbrechen eigener stereotypischer Wahrnehmungen bis hin zum Storytelling und Emotional Intelligence Seminar – wir schaffen Learnings, die uns im Berufsleben weiterbringen und neugierig bleiben lassen.
Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren?
Doktor Manuel Nothelfer: Allen voran zahlreiche Benefits, wie beispielsweise ein subventioniertes Sportangebot, eine wettbewerbsfähige Bezahlung, Weiterbildungsmaßnahmen und eine sehr gute interne Kommunikation. Regelmäßige Company Meetings und Events, die immer wieder die Leistung unserer Mitarbeiter herausstellen, tragen ungemein zum Teamspirit bei. Unser Motto „Facts over Seasoned Opinion“ schafft eine Atmosphäre, in der Hierarchie im täglichen Miteinander nur eine untergeordnete Rolle spielt und alle miteinander auf Augenhöhe diskutieren, implementieren und reüssieren.
Was haben Sie aus der Pandemie gelernt und wie hat sich Ihr Business in der Vergangenheit entwickelt?
Hribernik: Unser Business hat sich im Rückblick in den letzten Monaten stetig weiterentwickelt. Mit mehr als 1,5 Millionen Arzt-Patienten-Dialogen gehört unsere Spring zu einer der größten Plattformen für Männergesundheit in Deutschland. Ende April haben wir die Plattform MySummer, das weibliche Pendant, erfolgreich gelauncht.
Die Coronakrise hat uns allen vor Augen erneut geführt, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Uns hat die Krise gezeigt, dass wir an unserer Vision festhalten und diese weiter vorantreiben müssen: allen Menschen einen modernen Zugang zu wirksamen medizinischen Behandlungen zu geben. Gerade telemedizinische Angebote werden dabei immer wichtiger. Während der Pandemie waren Videosprechstunden das Mittel der Wahl, um Ansteckungsgefahren im Wartezimmer zu vermeiden. Das muss auch nach der Krise weiterhin möglich sein.
Was ist Treiber Ihres Erfolgs?
Nothelfer: Wir denken patientenorientiert. Im medizinischen Alltag fehlt für eine individuelle medizinische Beratung oft die Zeit oder die ökonomische Relevanz. Gerade die Vorsorge, aber auch schambehaftete Themen kommen dabei zu kurz. Wir bieten allen Patientinnen und Patienten einen einfachen digitalen Zugang zu medizinischer Versorgung und stellen damit eine wichtige Ergänzung zum analogen Gesundheitssystem dar. Unser Angebot wird dabei stetig den Bedürfnissen unserer Patientinnen und Patienten angepasst und erweitert.
Was zählt zu den Stärken und was zu den Schwächen des Unternehmens?
Was tun Sie, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Was macht Ihr Unternehmen bei der Bestandskundschaft besonders erfolgreich?
Hribernik: Unsere Ärztinnen und Ärzte weisen eine hohe Kompetenz und Fachwissen auf und nehmen unseren Kunden über digitale Kanäle viele Hürden, die sie ansonsten davon abhalten zum Arzt zu gehen oder dies nur unter größeren Umständen realisieren. Der Convenience-Faktor ist sicherlich entscheidend, aber auch das Vertrauen, das unsere Kunden uns dank umfassender Betreuung entgegenbringen. Das wird mit einer weit über dem Durchschnitt des Marktes liegenden Kundenbindung belohnt.
Wie schaffen Sie es neue Kundschaft für Ihre Produkte zu begeistern?
Nothelfer: In einer Welt, in der fast alles online abgewickelt werden – von der Pizzabestellung bis zum Blumenversand – bieten wir einen virtuellen Arztbesuch, der nicht nur eine Zeiterleichterung beschert, sondern auch Behandlungsoptionen für jene Themen schafft, über die man sonst vielleicht eher flüstert. Oftmals können wir Menschen – durch Werbung im TV und eine gewisse Medienöffentlichkeit – aufzeigen, dass ihr scheinbar unlösbares Problem, eine einfache medizinische Lösung haben kann. Und zwar ohne, dass man sich dafür schämen muss oder Monate auf einen Facharzttermin warten muss.
Wie definieren Sie Service in Ihrem Unternehmen?
Hribernik: Unser Service beinhaltet bereits regelmäßige Check-ins mit den Patientinnen und Patienten, sodass wir einerseits die Behandlung bei Bedarf individuell optimieren können und andererseits Feedback für uns einholen, das wir soweit möglich implementieren. So konnten wir gerade im dermatologischen Bereich nachhaltig die Patient-compliance, was so viel bedeutet, dass die Patientin oder der Patient die Anweisung der medizinischen Fachkraft folgt, verbessern – sie übersteigt sogar jene der ambulanten Arztpraxen. Da bei uns Service vor allem auf die medizinische Qualität abzielt, ist auch der regelmäßige Austausch mit unserem medizinischen Beirat ein wichtiger Faktor. Hier stellen wir im Dialog mit Deutschlands Top-Medizinerinnen und -Medizinern sicher, dass unser Angebot höchsten medizinischen Standards genügt und dass stetig neue verbesserte Standards für die Telemedizin in Deutschland gesetzt werden.