Ich glaube nicht, dass das Desinteresse ist. Im Gegenteil. Viele haben wahrscheinlich gedacht: „Ich finde das wichtig, aber ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Oder: „Ich sage lieber nichts. Was, wenn es falsch verstanden wird?“ Genau hier liegt das Problem.
Warum über Diversity niemand mehr spricht
Diversity ist für viele zu einem heiklen Thema geworden. Eines, bei dem man das Gefühl hat, nur noch etwas falsch machen zu können. Man weiß, dass man handeln sollte – aber wie? Viele Fragen bleiben unausgesprochen, aus Angst, als rückständig oder unwissend zu gelten. Das führt dazu, dass Vielfalt nicht etwa an Bedeutung verliert, sondern einfach aus dem Gespräch verschwindet.
Vor ein paar Tagen habe ich auf LinkedIn einen Beitrag veröffentlicht:
„Diversity ist tot. Weil wir sie selbst kaputt gemacht haben.“
Mehr als 15.000 Menschen haben ihn gelesen. Darin erkläre ich, warum nicht nur die Gegner:innen von Vielfalt zu dieser Entwicklung beitragen – sondern auch wir selbst. Durch Ausgrenzung, moralischen Druck und die Erwartung, alles sofort richtig machen zu müssen.
Die Reaktionen? Zahlreich, ehrlich, verunsichert – und oft mit demselben Tenor:
„Ich würde ja, aber ich traue mich nicht.“
Lasst uns (wieder) reden
Deshalb möchte ich es diesmal anders machen: Ich will Ihre Fragen hören. Alle. Auch die unbequemen. Was Sie sich bislang nie getraut haben zu fragen, können Sie mir schreiben – zum Beispiel über LinkedIn. Ich lese jede Nachricht persönlich. Oder, wenn es Ihnen lieber ist: Schreiben Sie an die Redaktion dieses Magazins.
Ich verspreche: Ich werte nicht. Ich höre zu. Und ich antworte – offen, direkt, respektvoll. Im nächsten Beitrag.
Ich glaube nicht, dass wir alles sofort wissen müssen. Aber ich glaube, dass wir wieder anfangen müssen zu reden. Denn echte Vielfalt entsteht nicht durch perfekte Formulierungen, sondern durch ehrliche Gespräche. Vielleicht beginnt genau hier etwas Neues: nicht mit einem Regelwerk, sondern mit einer Frage.

