Wenn die eigenen vier Wände plötzlich auch Büro sind, Arbeit und Freizeit an einem Ort verschmelzen, dann lohnt der Blick auf die Einrichtung. Hochwertig sollte die sein, gut aussehen (auch im Videocall), viel können. Für Richard Lampert nichts Neues. Gilt er doch als Verfechter multifunktionaler Möbel.
Interieur
Homeoffice? Auf die Möbel kommt es an!
Zu Hause arbeiten hat einen neuen Stellenwert. Und damit auch der Wunsch nach passender Einrichtung. DUP UNTERNEHMER sprach mit Möbelhersteller Richard Lampert über (Nach-)Folgen.

08.07.2021

Richard Lampert
Bereits der Urgroßvater beschäftigte sich mit der Möbelherstellung. Und so war Richard Lamperts Weg vorgezeichnet. Nach Studium und Stationen in der Branche gründete er 1993 sein eigenes Möbelunternehmen in Stuttgart. Die Entwürfe folgen dem Anspruch „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“
Wie stark hat der Trend zum Homeoffice Ihr Geschäft verändert?
Richard Lampert: Für Trends habe ich mich nie wirklich interessiert. Mir geht es um die Qualität eines Entwurfs und inwieweit dieser im Hier und Jetzt eine Daseinsberechtigung hat. Die beschleunigte Entwicklung zum Homeoffice hat uns zusätzlich Schub gegeben.
Wie hat sich das ausgewirkt?
Lampert: Entwürfe mit Hybridcharakter sind als eine Art Schnittstelle zwischen Wohnen und Arbeiten gefragter denn je: unsere „Eiermann-Tische“, vor allem die höchst flexiblen mit kleinen Tischplatten, aber genauso unsere archaischen Bürostühle – die Dreh- und Stapelhocker „Mr. Round“ und „Tom“. Sehr gefragt ist das Regal „Hirche DHS 10“, 1954 entworfen von dem berühmten Bauhäusler Herbert Hirche.
Wird dieser Trend anhalten?
Lampert: Die letzten Monate haben gezeigt, dass ein individueller Mix aus Arbeiten im Büro und von zu Hause aus in unsere Zeit passt. Aber dass wir alle nur von zu Hause arbeiten, glaube ich nicht – und ich halte das auch nicht für sinnvoll. Der menschliche Kontakt ist nicht zu unterschätzen.
Warum sollte man ins Homeoffice investieren?
Lampert: Gut gestaltete, langlebige und bis ins Detail durchdachte Produkte erleichtern den Alltag – auch beim Arbeiten. Und es geht darum, welche Rolle Ästhetik im Leben spielt. „Gutes Design“ bedeutet für mich ein Mehr an Lebensqualität.
Was steht in Zukunft bei Ihnen an?
Lampert: Unsere Kollektion hat Bestand. Der Mix aus alten und neuen Entwürfen war eine gute Entscheidung. Unsere Möbel können im Objekt, also in Büro, Hotel und Gastronomie, aber auch zu Hause eingesetzt werden, indoor und outdoor. Auch dass wir ein kleines, effizientes Team sind, alles outsourcen und den Markt der Zulieferer kennen, spricht für eine erfolgreiche Zukunft – auch ohne mich. Jetzt soll die nächste Generation ran. Ich beginne, mich mit dem Verkauf des Unternehmens zu beschäftigen.
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