Kreative Köpfe sind es, die neue Ideen entwickeln. Das gilt in der Hochtechnologie ebenso wie in Finanzhäusern. Bei Canada Life geht es vor allem um Produkte zur aktienbasierten Altersvorsorge – genauer, um aktienbasierte Produkte für die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Erklärungsbedürftig? Klar, sagt Ramon Sterk. Aber die Bundesbürger haben etwas Entscheidendes verstanden.
Absicherung fürs Alter
Auf betriebliche Altersvorsorge setzen – trotz Krise
Nach coronabedingten Einschnitten wird es mit der betrieblichen Altersvorsorge auch weiter aufwärtsgehen, ist Ramon Sterk von Canada Life überzeugt. Der Nachholeffekt werde kommen.

03.03.2021

Ramon Sterk
arbeitet als Direktionsbeauftragter bAV für Canada Life in Baden-Württemberg. Canada Life setzt einen Schwerpunkt auf aktienorientierte Vorsorge
Mögen Sie den Satz beenden: bAV in Corona-Zeiten ist ...?
Ramon Sterk: ... vor allem eine Herausforderung. Wie Sie sich vorstellen können, ist es für Firmen immer schwierig, Entscheidungen unter unsicheren Vorzeichen zu treffen. In vielen Branchen weiß man derzeit nicht genau, wo es hingeht. Daher spüren wir eine gewisse Zurückhaltung in Sachen bAV. Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Firmen die Arbeitnehmer im Homeoffice sitzen. Und wenn sie doch im Büro sind, wollen sie oft keinen Kontakt, möchten den Publikumsverkehr weitgehend reduzieren. Von daher ist es kein Wunder, dass es eine Herausforderung ist. Aber ich erwarte einen Nachholeffekt, wenn sich die Krise beruhigt.
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Welche Bedeutung hat Flexibilität für die Kunden?
Sterk: Wenn Sie die Auswahlkriterien abfragen, ist Flexibilität immer eines der wichtigsten. Deswegen ist es notwendig, dass Produktlösungen an die jeweilige Lebenssituation anpassbar sind. Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass viele Menschen in Kurzarbeit waren – und teilweise nach wie vor sind. Sie fragen sich: Was passiert nun mit meiner betrieblichen Altersvorsorge? Kann ich sie reduzieren, vielleicht auch mal beitragsfrei stellen? Das sind alles Punkte, über die auch wir als Produktgeber immer wieder nachdenken. Zuletzt haben wir die Flexibilität nochmals erhöht, um Druck für unsere Kunden herauszunehmen. Damit ihnen klar ist: Wenn irgendetwas passiert, dann kann ich mein Produkt anpassen.
Warum tun sich kleinere Firmen damit so schwer?
Sterk: Je kleiner ein Unternehmen, umso unwahrscheinlicher, dass sich jemand darum kümmert – es ist ja nicht das Kerngeschäft. In so manchen kleinen Unternehmen wird die Buchhaltung womöglich familiär gelöst. Dann wird es natürlich schwieriger als in einem Großkonzern. Das Einfachste ist es, einen Partner ins Boot zu holen, der dabei hilft.
Es heißt, die Bundesbürger würden sich dem Thema Aktien langsam annähern. Merken Sie das auch?
Sterk: Ja, die Hemmungen sind tatsächlich gesunken. Wenn Sie an den Neuen Markt zurückdenken, da war das Wissen noch geringer. Eine Studie, die wir bei YouGov beauftragt haben, zeigt: Deutsche haben verstanden, dass kurzfristige Schwankungen an Börsen dazugehören, es aber langfristig nach oben geht. Für uns ist Altersvorsorge langfristige Kapitalanlage. Da geht an sachwertorientierter Kapitalanlage kein Weg vorbei. Dazu gehören auch Aktien. Nur so können wir die Rentenlücke, die uns alle betrifft, weiter schließen. In unserer betrieblichen Altersvorsorge liegt die Sachwertquote bei über 50 Prozent. So erzielten wir trotz der vergangenen Krisen an den Finanzmärkten 5,2 Prozent Rendite pro Jahr seit Fondsauflegung 2004, so der Stand am 31. Januar 2021.
Wie lange dauert es, ein bAV-System aufzusetzen?
Sterk: Kommt darauf an. Bei einer Neugründung zum Beispiel braucht es keine Bestandsaufnahme, dann müssen nur die Eckdaten abgefragt werden. Damit kann es schnell gehen, insbesondere wenn das Unternehmen hinter der bAV steht. Wichtig ist, das bAV-System kontinuierlich zu überprüfen und an Veränderungen, zum Beispiel durch den Gesetzgeber, anzupassen.

Redakteur
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