Der Bitcoin schreibt eine Erfolgsgeschichte. Auch wenn sein Kurs infolge des Konflikts in Nahost zuletzt einen Dämpfer erhielt, notierte er Mitte Juni mit rund 107.000 Dollar nicht weit von seinem bisherigen Hoch bei circa 112.000 Dollar entfernt. Die Marktkapitalisierung lag Anfang dieser Woche bei beeindruckenden rund 2,1 Billionen Dollar. Immer mehr Anlegende – private wie institutionelle – springen auf den Bitcoin-Zug auf. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum gewinnen eine wachsende Zahl von Fans. Doch viele Einsteigende fragen sich, auf welcher der mittlerweile zahlreichen Krypto-Plattformen sie ihr neues Investment starten wollen.
Anlegende erwarten gute Servicequalität von Krypto-Plattformen
Ihnen bietet das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) jetzt Orientierung. Die Hamburger nahmen im Auftrag des DUP UNTERNEHMER-Magazins den Online-Service und das Angebot von acht Krypto-Handelsplattformen unter die Lupe. Dabei kamen die Marktforschenden zu der Erkenntnis, dass die getesteten Krypto-Plattformen im Schnitt befriedigend abschneiden, die Spannbreite aber groß ausfällt. Bianca Möller, Geschäftsführerin des DISQ, über die aktuelle Analyse: „Einige Krypto-Plattformen punkten mit niedrigen Handelskosten und gutem Onlineservice. Andere hingegen offenbaren Defizite, insbesondere hinsichtlich des Informationsgehalts der Websites. Dabei erwarten Privatanlegerinnen und -anleger gerade auch von digitalen Handelsplattformen online eine gute Servicequalität. Verbesserungspotenzial ist hier klar vorhanden.“
Krypto-Plattformen unter der Lupe
Getestet wurden zum einen der Online-Service der Anbieter, bei dem die Internetanalyse und die Nutzerbetrachtung jeweils hälftig in die Bewertung einflossen, die zu 60 Prozent zum Gesamtergebnis beitrug. Zu 40 Prozent beeinflusste dieses eine Analyse des Angebots. Die Branche erreichte beim Online-Service mit durchschnittlich 66 Punkten nur eine solide Bewertung. Auf den Websites der Anbieter fanden sich meist umfangreiche Informationen rund um das Themenfeld Krypto-Handel. Neben speziellen Informationen zur Sicherheit und zum Handel mit Krypto-Währungen boten viele Internetseiten auch Hilfe für Neulinge an. Die Informationen waren meist verständlich aufbereitet. Allerdings gab es online auch Schwächen – so waren etwa Basis- und Risikoinformationen teils versteckt und erst nach mehreren Klicks für die Testnutzer erreichbar.
Kritischer Blick auf die Ordergebühren der Krypto-Plattformen
In der Angebotsanalyse punkteten die Anbieter mit einer breiten Palette an handelbaren Krypto-Währungen. Bei der Hälfte der Anbieter wurden im Test weder beim An- noch beim Verkauf Ordergebühren erhoben. Beim teuersten Anbieter fielen im Test jedoch 2,99 Euro pro Handelsgeschäft an.
Bison und Bitpanda vorne
Mit einem „sehr guten“ Qualitätsurteil überzeugten zwei Anbieter im Test: Bison und Bitpanda. Bison punktete mit einem exzellenten Online-Service – sowohl aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer als auch in der Experten-Analyse bietet die Website den höchsten Informationsgehalt. Insbesondere die speziellen Informationen, etwa zu Funktionsweise und Sicherheit, fallen umfangreich aus. Auch Bitpanda erzielte Bestnoten, unter anderem aufgrund des umfangreichsten Angebots an handelbaren Kryptowährungen und der höchsten Anzahl an Zahlungsmethoden. Anbieter Justtrade rangiert gleich hinter den beiden Spitzenreitern und erhielt das Qualitätsurteil „gut“.
Für den Test erfolgten insgesamt 88 Servicekontakte – 11 je Anbieter. Zudem wurden 80 Betrachtungen der Internetauftritte – 10 je Plattform – durch geschulte Nutzer vorgenommen. Der Angebotsanalyse liegen eine detaillierte Bewertung des aktuellen Angebots sowie die jeweils anfallenden Ordergebühren zugrunde.
