OVIDPartner
„Wir setzen auf Nischen-Investments“
Rainer Fritzsche, Geschäftsführer des Finanzdienstleisters OVIDPartner, erklärt, bei welchen Prozessen es im Unternehmen am meisten Sinn hat die Digitalisierung voranzutreiben.
Rainer Fritzsche
ist seit 2014 Geschäftsführer bei OVIDPartner. Zuvor hatte er Führungspositionen in verschiedenen großen Unternehmen der Finanzbranche, etwa M&G Investments, Fidelity Investments und AXA, inne
Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken?
Rainer Fritzsche: Der Markt für Investmentfonds ist überflutet, da große Player jedes Jahr neue Strategien wie am Fließband produzieren. Wir konzentrieren uns auf das Thema Infrastrukturinvestments. Hier können wir durch eine Strategie, die sich auf asiatische und pazifische Unternehmen bezieht, eine exklusive Nische besetzen. Diese Strategie stellt eindeutig eine Innovation dar und wird nur von uns am deutschen Markt in dieser täglich liquiden Form angeboten.
Welche Lehren ziehen Sie aus der Pandemie und welche Ziele setzen Sie sich für das Jahr 2022?
Fritzsche: 2021 war ein weiteres Jahr des Umbruchs. Bedingt durch die Coronapandemie waren wir noch stärker gezwungen digitale Präsentationformate zu entwickeln. Schwierigkeiten gibt es bei der persönlichen Kontaktaufnahme zu neuen Partnern, da hier immer noch ein erstes Präsenzgespräch unabdingbar ist. 2022 wollen wir unseren Auftritt in den sozialen Medien verbessern sowie weiter an eigenen, exklusiven Event- und Präsentationsformaten arbeiten. Wachstum ist das große Ziel 2022.
Was wird künftig den Erfolg Ihres Unternehmens bestimmen?
Fritzsche: Als Fondstrategieinitiator steht an erster Stelle das Erreichen der geplanten und veröffentlichten Investitionsziele. Des Weiteren sind Kontinuität in der Information, Betreuung und Transparenz die wichtigsten Kriterien. Strategische Ziele werden konservativ gesetzt. Wichtig ist es, eine positive Bilanz vorzuweisen und das Unternehmen nicht zu überfordern.
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?
Fritzsche: Digitalisierung spielt überall dort eine Rolle, wo sich wiederholende Prozesse finden lassen, wo in der Administration Vorgänge, Aufzeichnungen und Verträge in einer Cloud gespeichert werden können. Aufgrund der verstärkten Homeoffice-Situation haben so alle Mitarbeiter Zugang zu Vorgängen und Dokumenten, ohne im Büro vor Ort sein zu müssen. Wir wollen im Jahr 2022 die innerbetriebliche Kommunikation stärker digitalisieren und unsere Kampagnen über die sozialen Medien stärker automatisieren. Damit bleibt im Service und im Verkauf mehr Zeit für Gespräche mit Partnern.
In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?
Fritzsche: Der Bereich des Event- und Projektmanagements hat den größten Bedarf. Das Denken, Entwickeln und Umsetzen neuer Formate und Ansprachen, die in der Branche auffallen, stellt für einen Nischen-Player die größte Herausforderung dar. Damit verbunden können hier auch die größten Erfolge erzielt werden.
Was machen Sie, um neue Mitarbeitende zu gewinnen?
Fritzsche: Eine erfolgreiche Rekrutierung ist meiner Meinung nach nur über das eigene Netzwerk erfolgversprechend. Gerade in kleinen Teams muss die Atmosphäre und das Miteinander stimmen. Nur wenn alle bereit sind, die klar geäußerten Ziele zu erreichen, funktioniert es. Dazu gehört auch ein modernes Bonifikationssystem.
Auf welche Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit setzen Sie?
Fritzsche: Jeder Mitarbeiter muss die Chance haben, sich mindestens zweimal im Jahr fortzubilden. Wichtig für mich ist, dass nicht immer nur branchenspezifische Themen bestückt werden, sondern der Mitarbeiter Freiheiten bei der Auswahl bekommt. Kreativität wird gefördert durch ein anderes Denken ohne Schranken und gesellschaftlichen Barrieren. Bei einem Nischen-Player wie uns sollen alle Mitarbeiter hoch motiviert sein. Diese Motivation ergibt sich nicht nur aus der Vergütung, bei der große Unternehmen Vorteile haben.
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