Unternehmensfinanzierung

Höhere Hürden für frische Kredite

Sechs Prozent der unlängst von der Deutschen Bundesbank befragten Geldhäuser verschärften im vierten Quartal 2020 erneut ihre Vergaberichtlinien bei Unternehmenskrediten. Sie verlangten höhere Zinsen und mehr Sicherheiten. Der Trend dürfte im ersten Quartal 2021 anhalten.

22.01.2021

Ein erhöhtes Kreditrisiko nannten die Institute als Grund für ihre zurückhaltendere Vergabepolitik. Zwar stieg die Nachfrage nach Unternehmenskrediten im vierten Quartal wie in den ersten drei Jahresvierteln 2020 an, aber weniger stark.

Wiederum war der hohe Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel Grund für die wachsende Nachfrage, teilten die im Rahmen der Erhebung für den quartalsweise von der Bundesbank erstellten „Bank Lending Survey“ befragten Institute mit. Vielfach wurden wohl auch die von der Regierung zugesagten November- und Dezemberhilfen durch Bankkredite vorfinanziert.

Vor allem Gastronomen und Einzelhändler mit Problemen

Die Kreditablehnungsquote verharrte auf einem erhöhten Niveau. Insbesondere Firmen aus den vom Shutdown besonders betroffenen Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Einzelhandel fiel es schwerer an Finanzmittel zu kommen.

Für das erste Halbjahr 2021 rechnen die Bankmanager mit einer Verstärkung des restriktiven Einflusses im Unternehmenskreditgeschäft. Dabei könnte auch eine steigende Quote der notleidenden Kredite an den gesamten Ausleihungen beitragen, was bislang offenbar kaum der Fall gewesen ist.