Wenn man sich wie ich seit knapp 40 Jahren beruflich und privat mit der Aktienanlage auseinandersetzt und seit 20 Jahren die Entwicklung von verschiedensten Investmentfonds – aktiv wie passiv gemanagt – verfolgt, stellt man fest, dass es immer eine ausreichend große Anzahl von aktiv gemanagten Investmentfonds gibt, die eindeutig besser sind als die Fonds, die nur den Index abbilden. Man muss sie nur finden.

Entscheidend ist grundsätzlich, welche Rendite ich nach sämtlichen Kosten erziele. Wenn Sie sich die Mühe machen, werden Sie feststellen, dass es kontinuierlich aktiv gemanagte Fonds gibt, die den ETFs in ihrer Wertentwicklung weit überlegen sind. Und zwar auch nach sämtlichen laufenden Kosten, die in der Kursberechnung und damit auch in der Performanceberechnung bereits berücksichtigt und enthalten sind. Wie Sie bei der Suche nach diesen Fonds vorgehen sollten, lesen Sie in meiner Kolumne „Wie Unternehmer die besten Aktien finden“.
Drei Kritikpunkte an ETFs
Jeder ETF-Käufer sollte drei Dinge berücksichtigen:
- Ein Index/ETF beinhaltet immer zu einem Anteil von mindestens 30 Prozent auch Unternehmen, deren Qualität einem Fondsmanager nicht reichen würde, um deren Aktien zu kaufen.
- Dass ein ETF automatisch auch in solche Unternehmen investiert, stellt den Grundsatz einer guten und sinnvollen Geldanlage auf den Kopf. Welchen Sinn hat es, über den ETF in Aktiengesellschaften zu investieren, die es aufgrund unterschiedlicher Fakten definitiv nicht wert sind, dass man ihre Aktien kauft? Es ist unsinnig in Gesellschaften zu investieren, deren Risiko und Ertrag absolut unbefriedigend sind. Man muss sich in diesem Zusammenhang nur die Kurslisten der einzelnen Indizes anschauen. Dort sind eine Menge Aktien zu finden, die man in den vergangenen Jahren nicht haben musste. Bis heute konnte mir kein Kunde einen ETF aufzeigen, der besser war als der vergleichbare aktiv gemanagte Fonds, den ich in meinem Dachfonds habe.
- Alle Kosten in jedem Investmentfonds werden automatisch und kontinuierlich vom Fondsvermögen abgezogen. Somit wird der Kurs und die Wertentwicklung nach dem Abzug sämtlicher laufender Kosten berechnet.
Langfristig erfolgreiche Fondsmanager
90 bis 95 Prozent aller aktiv gemangten Fonds schaffen es nicht, den jeweiligen Index zu schlagen, lautet das Hauptargument der ETF-Häuser. Dies ist zwar grundsätzlich richtig. Aber es bedeutet auch, dass es regelmäßig noch mindestens fünf Prozent aktiv gemanagter Fonds gibt, die den Index nicht zufällig in einem Jahr schlagen, sondern langfristig. Damit sind sie auf Dauer – ebenfalls nach sämtlichen laufenden Kosten – erfolgreicher als vergleichbare ETFs.

Wenn man sich so lange beruflich und privat mit der Aktienanlage beschäftigt, setzt man sich natürlich auch intensiv mit den Anlagealternativen auseinander. Denn es ist wichtig, die Stärken und Schwächen verschiedener Alternativen zu analysieren. Schließlich kann man sein Geld immer nur einmal anlegen. Dies sollte man stets so gestalten, dass man sich hinterher keine Vorwürfe machen muss.
Doppelte Risikominimierung
Endscheidend bei der Geldanlage ist, wie man die Risiken betrachtet und wie man sie reduziert. Wie dies geht, können Sie in meiner Kolumne zur Risikominimierung nachlesen. Der Manager eines Aktienfonds überwacht laufend seine Aktiengesellschaften, deren Aktien er im Fonds hat.
Ein Dachfondsmanager überwacht zusätzlich die Ergebnisse der Fondsmanager und vergleicht sie mit anderen Fonds in der gleichen Kategorie. Somit haben Dachfondsanleger sogar einen doppelten Schutz vor Fehlentwicklungen.
Die Spreu vom Weizen trennen
Aktien und Investmentfonds sind transparent, denn ein Investor kann sich jederzeit alles anschauen und die Zahlen analysieren. Schauen wir uns die Fonds-Ergebnisse der Vergangenheit an, dann können wir die Spreu vom Weizen trennen. Denn die Zahlen lügen nicht.
Wie Sie Ihr Kapital alle zehn Jahren verdoppeln können ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen, erfahren Sie in Teil 4 meiner Kolumne.