Carola Ferstl gehört zu den bekanntesten Finanzexpertinnen Deutschlands: Sie erklärt seit Jahren Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern die Welt der Börse und Finanzen – als TV-Expertin, Bestsellerautorin und heute als erfolgreichste weibliche Börsen-YouTuberin im deutschsprachigen Raum. In DUP UNTERNEHMER spricht sie über Umgang mit Geld, warum Wohlstand oft schwerer zu genießen ist als Verzicht – und wie man es schafft, vom Sparschwein zum Strandhaus zu kommen.
DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie gehen Sie selbst mit Ihrem Geld um?
Carola Ferstl: Diszipliniert – aber nicht asketisch. Ich plane, lege an, baue Rücklagen auf. Aber ich gönne mir auch etwas. Geld ist schließlich kein Museumsstück, das man nur anschaut. Es soll arbeiten, wachsen und gleichzeitig Freude machen. Mein Motto: ein gutes Polster für morgen, aber genug „Spielgeld“ für heute.
Viele Menschen schieben das Thema Finanzen und Altersvorsorge ewig vor sich her. Woran liegt das? Und was raten Sie?
Ferstl: Weil es unbequem ist. Finanzdeutsch klingt schlimmer als Bedienungsanleitungen für Staubsaugerroboter. Viele verdrängen – und genau das kostet am meisten. Mein Rat: klein anfangen! Ein Dauerauftrag fürs ETF-Sparen, Überblick über Einnahmen und Ausgaben – fertig. Es ist wie Zähneputzen: keine große Sache, aber man spart sich später teure Behandlungen.
Sie haben einmal gesagt: „Geld bedeutet Freiheit.“ Was heißt das für Sie persönlich?
Ferstl: Freiheit heißt, nicht alles machen zu müssen, nur weil das Konto Druck macht. Es heißt, Nein zu sagen – zu Jobs, die nicht passen, und Ja zu Projekten, die Herz und Hirn beflügeln. Für mich ist Geld wie eine gute Freundin: Sie ist da, wenn’s ernst wird, und sie sorgt dafür, dass das Leben nicht nur sicher, sondern auch leichtfüßig bleibt.
Sie arbeiten eng mit dem World Economic Forum in Genf zusammen und haben 2008 den Verein Learn Money e. V. gegründet, um Kinder und Jugendliche fit im Umgang mit Geld zu machen. Welche Botschaften sind Ihnen dort am wichtigsten?
Ferstl: Dass man den Umgang mit Geld lernen sollte, bevor man es verdient. Wir bringen Kindern Lesen und Rechnen bei – aber das Fach „Geld“ fehlt im Stundenplan. Wer jung versteht, dass Geld kein Tabu, sondern ein Werkzeug ist, lebt später entspannter. Lieber selbst jonglieren lernen, als von Zahlen „jongliert“ zu werden.
In Ihrem neuen Buch „Vom Sparschwein zum Strandhaus: Der Finanzratgeber für die zweite Lebenshälfte“ geht es darum, das eigene Vermögen selbstbestimmt zu nutzen. Warum fällt es so vielen Menschen schwer, den erreichten Wohlstand zu genießen?
Ferstl: Weil wir Jahrzehnte im „Sparmodus“ verbringen. Viele haben das Eichhörnchen-Syndrom: sammeln, sammeln, sammeln – und dann nie genießen. Dabei ist Geld nicht nur Sicherheitsgurt, sondern auch Cabrio-Verdeck. Es schützt – aber es darf auch Spaß machen. Genau darum geht es in meinem Buch „Vom Sparschwein zum Strandhaus“: Sicherheit UND Genuss, nicht entweder-oder.
Zwischen Strandhaus, Altersvorsorge, Erbschaft und Spende – welche Priorität würden Sie persönlich setzen, wenn es um die „richtige“ Verwendung von Vermögen geht?
Ferstl: Die Reihenfolge zählt: Erst absichern, dann genießen, dann großzügig sein. Altersvorsorge ist das Fundament, das Strandhaus der Traum, die Erbschaft ein Geschenk an die Familie, und Spenden eine Investition in die Gesellschaft. Wer das balanciert, lebt mit gutem Gewissen – und mit einem Lächeln.
Buchtipp:
In „Vom Sparschwein zum Strandhaus: Der Finanzratgeber für die zweite Lebenshälfte“ zeigt Finanzexpertin Carola Ferstl, wie man finanzielle Freiheit neu gestaltet: mit klaren Prioritäten, praktischen Leitplanken und Mut zum „Ja“ zum eigenen Leben. Ein kompakter Kompass für alle, die ihre Erfolgsgeschichte klug fortschreiben wollen. Zum Buch bei Amazon
Wer sich beim Thema Geld persönlich von Carola Ferstl beraten lassen möchte, findet in ihren Finanz-Coachings individuelle Unterstützung – Kontakt: info@carolaferstl.de