Altersvorsorge

Auch in der Krise das Sparen nicht vergessen

Eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zeigt: Die Corona-Krise hat sich negativ auf die Altersvorsorge vieler Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ausgewirkt. Doch lässt sich nicht trotz finanzieller Engpässe etwas für den Ruhestand zurücklegen? Das kann bei der Befolgung einiger Tipps durchaus gelingen.

18.02.2021

Ob ETF-Sparplan, Aktienfonds oder eine private Rentenversicherung – die Möglichkeiten, privat für das Alter vorzusorgen, sind vielfältig. Doch krisenbedingt haben viele Bundesbürger mit einer Ebbe in ihrer Kasse zu kämpfen. „Die wirtschaftlichen Unsicherheiten, die zum Beispiel durch Kurzarbeit oder Einnahmeausfall bei Selbstständigen während der Pandemie im vergangenen Jahr entstanden sind, schlagen sich offenkundig auch in den Planungen zur Altersvorsorge nieder“, sagt Klaus Morgenstern, Mitglied des Sprecherkollegiums des DIA.

Aktuelle Daten dazu liefert der DIA-Deutschland-Trend Vorsorge, der zum Ende eines jeden Jahres ermittelt wird. Die repräsentative Umfrage wurde von INSA Consulere im Auftrag des DIA durchgeführt. Insgesamt haben 1.025 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger aus der ganzen Republik zwischen 18 und 64 Jahren teilgenommen.

Mehrheit fürchtet finanzielle Engpässe

Der DIA-Trend zeigt, dass etwa 70 Prozent der Bundesbürger ihre zu erwartende Rente für nicht ausreichend halten – ähnliche Angaben wurden bereits im Vorjahr getätigt. Deshalb planen immer mehr, ihre Absicherung durch eine private Vorsorge aufzustocken. Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie planen jedoch nur wenige, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate zu tun.

Nur wenige werden kurzfristig aktiv

Der Anteil derjenigen, die in ihre Altersvorsorge investieren wollen, ist gesunken. 25 Prozent der Befragten möchten in den kommenden zwölf Monaten ihre Altersvorsorge aufstocken. Im Vorjahr lag der Wert bei 32 Prozent. Auslöser dafür könnte laut Morgenstern die Corona-Pandemie sein: „Zwar wurden in der Erhebung nicht die Gründe erfragt, warum trotz Bedenken nichts zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter unternommen wird, aber der markante Anstieg 2020 lässt auf außerordentliche Einflüsse schließen. Diese sind wahrscheinlich in den Belastungen durch die Pandemie zu suchen.“

Trotz Krise haben die Deutschen 2019 mehr gespart

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Katar im Auftrag der Postbank zeigt: 84 Prozent der Befragten sparen. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 74 Prozent – somit ist die Bereitschaft trotz Krise sogar gestiegen. „Die Corona-Pandemie hat den Sparwillen der Deutschen nicht gebrochen – im Gegenteil. Wer es sich leisten kann, polstert seine finanziellen Rücklagen auf. Dies verschafft ein Gefühl der Sicherheit in ungewöhnlichen Zeiten“, kommentiert Karsten Rusch Bereichsleiter Investment bei der der Postbank.

Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt auch eine Umfrage der DZ Bank. So ist laut der Studie das Geldvermögen er privaten Haushalte auf einen Rekordwert von 7,1 Billionen Euro gestiegen. Grund dafür konnte laut Michael Stappel, Leiter Makroökonomik/Branchenresearch sowie Mitautor der Studie, die Einschränkung des Konsumverhaltens sein: „Vor allem die Maßnahmen des harten Lockdowns im Frühjahr und gegen Ende des Jahres 2020 haben den privaten Verbrauch massiv behindert. Zum Teil haben die Haushalte aber auch größere Anschaffungen aus Sorge um Einkommenseinbußen zurückgestellt.“.