Prävention

Gesund Gründen: Warum mentale Stärke entscheidend ist

Gründerinnen und Gründer haben große Ideen – und Herausforderungen. Warum Gesundheit dabei ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist und in jedes Pitchdeck gehört.

Gruppenbild des SocialPizza-Teams der TK. Das Team berät zu allen Fragen rund um die Gründer-Gesundheit

11.12.2025

Die unterschätzte Belastung im Start-up-Alltag

Gründen. Damit assoziieren viele imposante Trendbegriffe wie Unicorn, Disruption und Agilität. Von Überlastung, Orientierungslosigkeit und Panikattacken ist dagegen weniger zu hören. Macht sich eben nicht so gut im Elevator-Pitch oder auf LinkedIn. Aber die Realität sieht anders aus. Laut einer Studie der Hochschulen University of California, Berkeley und Stanford berichten 49 Prozent der Gründer und Gründerinnen über psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen. Eine Stifted-Trendstudie aus dem Frühjahr 2024 kommt für Deutschland zu ähnlichen Ergebnissen. 85 Prozent der Befragten mussten im Jahr zuvor mit massivem Stress umgehen, mehr als die Hälfte litt unter Schlaflosigkeit und Burn-out. Das Ergebnis: Jede zweite befragte Person plante das Start-up zu verlassen.

Damit es nicht so weit kommt, brauchen Gründer und Gründerinnen Unterstützung. Von ganz praktischen Tipps für die Organisation im Alltag bis zu persönlicher Begleitung für die eigene Gesundheit. Die Techniker (TK) etwa bietet dafür verschiedene Angebote rund um das Thema Gesundheit im Start-up an. Kostenlos, niedrigschwellig, effektiv. Auch drei Wörter, die Start-ups mögen.

„SocialPizza“ – Orientierung für rechtliche und organisatorische Fragen

Wer gründen will, braucht nicht nur eine gute Idee. Welche Versicherungspflichten gelten? Wie stelle ich die ersten Mitarbeitenden an? Und was muss ich als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber hinsichtlich der Gesundheit meines Teams beachten? Mit „SocialPizza“ offeriert die TK ein Informations- und Beratungsangebot speziell für Gründende. Tobias Kurz, Mirjam Böttle, Milos Borjanovic und Selina De Lisi beantworten alle Fragen zur Sozialversicherung – von der Anmeldung über Beschäftigungsformen bis zu Meldepflichten – in kostenfreien persönlichen Beratungsgesprächen. Das Besondere der Webseite: Sie gliedert sich in einzelne, verständliche Themenbereiche – symbolisiert durch verschiedene Stücke einer Pizza. So wird der organisatorische Einstieg für junge Unternehmen vereinfacht, und sie können ihren Fokus auf Produkt und Wachstum legen.

Auf socialpizza.tk.de finden Gründende Informationen zu allen Phasen eines Start-ups: von der ersten Anmeldung über Beschäftigungsmodelle bis hin zu Themen wie Elternzeit oder Arbeitsunfallversicherung, jeweils in kleinen, praxisnahen Einheiten und niederschwellig erklärt. Die Beratung ist buchbar über einen Online-Terminkalender – auch kurzfristig und auf Englisch. Man muss dafür übrigens nicht bei der TK versichert sein. „SocialPizza“ ist ein einzigartiges Angebot unter den gesetzlichen Krankenkassen und unterstützt Start-ups flexibel und passgenau.

Mentale Stärke im Gründungsalltag

Neben rechtlicher und organisatorischer Orientierung geht es beim Gründen auch um Haltung und mentale Gesundheit. Die Videoreihe „Mindset Matters“ mit Céleste Spahić greift genau das auf. Spahić ist Tech-Unternehmerin, Speakerin und Mental-Health-Expertin und hat die App „Mindzeit“ entwickelt. In ihren Videos gibt sie wertvolle praxisnahe Tipps etwa über Lampenfieber, achtsame Kommunikation und mehr Balance im digitalen Alltag. Die Videos sind auf socialpizza.tk.de abrufbar.

Best Practice: Wie erfolgreiche Gründer gesund bleiben

Ein weiteres Projekt zur Unterstützung von Start-ups ist der Health-i Award. Seit 2016 zeichnet die TK hier gemeinsam mit dem „Handelsblatt“ innovative Ideen und Lösungen aus, die die Gesundheit von Patien­tinnen und Patienten nachhaltig fördern und der ­(digitalen) Zukunft des Gesundheitswesens neue Per­spektiven eröffnen. Ziel ist es, Gründerinnen, Gründern sowie Vordenkerinnen und Vordenkern mehr Sichtbarkeit mit ihren Innovationen für eine moderne Gesundheitsversorgung zu geben. Eine gute Möglichkeit, bei zwei Preisträgern der vergangenen Jahre nachzufragen, was ihr persönlicher Trick ist, um im Gründungsalltag gesund zu bleiben.

Kerstin von Diemar ist Mitgründerin des Start-ups Curevision, das ein KI-basiertes 3D-Scansystem für chronische Wunden entwickelt hat. Für sie sind gute Organisation, klare Arbeitsteilung und Team­arbeit entscheidend. „Wir haben Curevision zu dritt gegründet“, so von Diemar. „Die Verantwortung zu teilen verhindert Dauerstress“, sagt sie. Für Thorsten Lubinski, Gründer des Unternehmens Diamontech (Blutzuckermessung ohne Nadel), ist die persönliche Leidenschaft für Thema und Produkt ein echter Motivator und damit Stresskiller. „Es ist leichter, Ausdauer aufzubringen, wenn einem das Ziel persönlich wichtig ist“, sagt er. Außerdem bedeuten größere Aufgaben und Ziele nicht immer auch größere To-do-Listen. „Habt globale Ambitionen“, rät Lubinski. „Die Arbeitslast für ein kleines und ein großes Start-up unterscheidet sich kaum, also denkt groß.“

Credit: PR

"Mindset Matters" – Mentale Stärke durch praxisnahe Tipps
In kurzen, praxisnahen Clips vermittelt Gründerin Céleste Spahić Mental-Health-Hacks und Strategien für mehr Fokus und Gelassenheit im Arbeitsalltag. Sie spricht über Themen wie Lampenfieber, Versagensängste, achtsame Kommunikation im digitalen Umfeld und „Grübelschleifen“. Ziel der Reihe ist es, Gründerinnen und Gründer dabei zu unterstützen, Herausforderungen mit klarem Kopf zu meistern und langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Alle Videos sind hier abrufbar.

Kerstin von Diemar

ist Co-Gründerin in Curevision

Porträt von Thorsten Lubinski

Thorsten Lubinski

ist Co-Gründer von Diamontech