Employer-Branding

WBM stellt die eigene Identität auf den Prüfstand

Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte stellt sich neu auf: Mit einer neuen Arbeitgeberidentität und einem Claim will das Unternehmen im Herzen der Hauptstadt noch attraktiver für Fachkräfte werden und seinen sozialen Auftrag aktiv gestalten. Geschäftsführer Lars Dormeyer und Josefine Gierth von der Personalleitung erklären, wie die dringend notwendige Transformation gelingt.

Drei Menschen stehen auf einem neu gebauten Haus der Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte (WBM)

24.06.2024

Portraitfoto Lars Dormeyer

Lars Dormeyer

ist seit Juli 2023 Geschäftsführer bei der WBM Wohnungsbau-gesellschaft Berlin-Mitte

Portraitfoto Josefine Gierth

Josefine Gierth

ist stellvertretende Presonalleitung und ab Juli Personalleitung bei der WBM Wohnungs- baugesellschaft Berlin-Mitte

Warum war eine neue Arbeitgeberidentität für die WBM Wohnungsbau­gesellschaft Berlin-Mitte notwendig?

Lars Dormeyer: Wir haben uns im Grunde keine neue Identität verpasst. Vielmehr haben wir erstmalig daran gearbeitet, unsere Identität als Arbeitgeberin aufzudecken und beschreibbar zu machen. Wir haben uns ernsthaft damit auseinandergesetzt, wer wir als WBM Wohnungsbaugesellschaft eigentlich sind, was uns als Unternehmen ausmacht und wie wir zukünftig als Arbeitgeberin auftreten und wahrgenommen werden möchten. Die Notwendigkeit für dieses Projekt ergibt sich aus den großen Arbeitsmarktveränderungen, denen wir mit entsprechender strategischer Vorarbeit begegnen werden. Dazu gehören der demografische Wandel, der Fachkräftemangel, die Digitalisierung und damit einhergehende veränderte Anforderungen an uns als Arbeitgeberin. In dieser Situation glauben wir daran, dass eine wertebasierte Arbeitgeberidentität maßgeblich hilft, diese Herausforderungen besser zu lösen. Dabei war es uns wichtig, dass möglichst viele unserer Mitarbeitenden in die Entwicklung mit eingebunden sind.

Wie wurde der Prozess dazu entwickelt?

Dormeyer: Der gesamte Prozess begann bereits 2023 mit einer Befragung unserer Mitarbeitenden. Daraus haben wir die Ergebnisse in den Prozess der Arbeitgeberidentität einfließen lassen. Ziel war es, wiederkehrende Kulturelemente aufzudecken, die uns in der WBM verbinden, um so einen guten Überblick darüber zu erhalten, wie wir aktuell von den Mitarbeitenden als Arbeitgeberin wahrgenommen werden. Im Anschluss haben wir mit Führungskräften in Zukunftsinterviews jeweils herausgearbeitet, welche Schwerpunkte für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens wichtig sind. Auf Basis der gesammelten Daten und der Herausarbeitung identitätsstiftender Merkmale war es uns letztlich möglich, ein authentisches Positionierungsmodell zu erstellen. Das dient uns als Basis für die Entwicklung konkreter Maßnahmen, sowohl nach innen zu den Mitarbeitenden als auch nach außen.

Mit welchen Problemen hatten Sie zu kämpfen?

Josefine Gierth: Neben den positiven Themen kommen in solchen Prozessen und Gesprächen auch immer Herausforderungen zutage, denen man sich als Arbeitgeberin im Laufe des Prozesses und darüber hinaus stellen muss. So mussten wir unseren Projektfahrplan mehrmals anpassen, um einzelne Themen gesondert angehen zu können. Beispielsweise die Arbeit mit den Führungskräften. Aber genau das ist entscheidend für solch einen Prozess: Glaubwürdigkeit und Transparenz sowie Flexibilität in der Projektausführung, ausgerichtet an den Notwendigkeiten.

Neben einer neuen Arbeitgeberidentität gibt es auch einen Claim für Ihr Unternehmen. Welche Bedeutung hat der Slogan „Wir machen hier den Unterschied: mittendrin.“ für Ihre Unternehmenskultur?

Dormeyer: Der Claim ist für uns die Essenz unserer monatelangen Arbeit mit unserer Belegschaft und unseren Gremien. Es ist verblüffend, wie zahlreiche Stunden und Hunderte Seiten an Dokumentation letztendlich in einen aussagekräftigen Satz münden können, in dem jedes Wort eine klare Bedeutung hat. Das „Wir“ steht für unsere Mitarbeitenden, für uns als WBM im Ganzen. Das „machen“ ist das Ergebnis aus unseren Befragungen, in denen wir festgestellt haben, wie viel, häufig auch in Einzelleistung, unsere Mitarbeitenden an kleinen und großen Erfolgen erzielen. Die wesentlichen fünf Aspekte, die unsere Mitarbeitenden mitbringen und die unsere Arbeitskultur beschreiben, sind: verstehen, anpacken, umdenken, diskutieren und dranbleiben. „Hier“ steht für zweierlei: einmal für unseren Standort im Herzen Berlins, aber natürlich auch der den klaren Bezug zu unserem Produkt, mit dem wir in dieser Stadt wirken und tätig sind. Wirkung ist ebenfalls entscheidend für „den Unterschied“, den wir machen. Denn die Arbeit bei der WBM ist für unsere über 70.000 Mieterinnen und Mieter hochgradig relevant. Es ist der soziale Auftrag und Impact, den viele unserer Mitarbeitenden besonders an ihrer Arbeit schätzen. Mittendrin wiederum referenziert auf unseren Corporate Claim. Wir als WBM sind als Teil eines lebendigen und vielfältigen Berlins nah an den Themen unserer Mieterinnen und Mieter und den Herausforderungen, denen wir begegnen.

Wie reagiert Ihr Unternehmen auf den aktuellen Fachkräftemangel in der Branche?

Gierth: Wir befinden uns derzeit in einer guten Position, die aber durch zahlreiche Ruheständler heraus­fordernder werden wird. Darum bemühen wir uns intensiv um die Ausbildung und Qualifikation unseres eigenen Nachwuchses. Die IHK Berlin hat uns erst kürzlich mit einem Siegel für exzellente Ausbildungsqualität ausgezeichnet. Unsere Auszubildenden und dualen Studierenden bekommen bei entsprechenden Leistungen Übernahmegarantien, und wir blicken bereits auf zahlreiche erfolgreiche Karrierewege, die ehemalige Auszubildende beziehungsweise Studierende bei uns zurückgelegt haben. Eine strategische Personalplanung und -arbeit ist ebenso wichtig, um frühzeitig Engpässe zu erkennen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Um jedoch als Arbeitgeberin überhaupt von den richtigen Talenten wahrgenommen zu werden, ist es unerlässlich, die eigene Attraktivität zu erhöhen, sie sichtbar zu machen und sichtbarer zu werden. Daher ist uns auch die intensive Kulturarbeit und Auseinandersetzung mit unserer Identität besonders wichtig. Denn nur so haben wir die Möglichkeit, positiv hervorzustechen und die spannenden Aufgaben, die Mitarbeitende bei uns erwarten, erlebbar und authentisch darzustellen und so als Arbeitgeberin relevanter zu werden. Klare Tätigkeitsprofile unterstützen uns dabei, die Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für jede Position transparent darzustellen.