In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten acht Copywriting-Tipps für Ihre LinkedIn-Anzeigentexte. Basierend auf den Learnings von über 1.000 optimierten Kampagnen zeigen wir Ihnen, welche Hebel Ihre Klickrate signifikant verbessern können.
Die Basis: Zielgruppe und Angebot müssen stimmen
Wichtig zu wissen: Die Grundlage für eine erfolgreiche Kampagne sind ein präzises Targeting (die richtige Zielgruppe) und ein für Ihre potenziellen Kundinnen und Kunden relevantes Angebot (z. B. ein Ratgeber oder Whitepaper). Denn selbst der beste Anzeigentext kann Defizite in diesen Bereichen nicht kompensieren.
1. Scrollstopper schreiben: So gelingt der Einstieg
Wenn LinkedIn-Nutzende eines nicht in ihrem Feed erwarten, dann sind es Anzeigen. Die Plattform wird vor allem für Networking, Branchennachrichten und Weiterbildung genutzt – klassische Werbung wird oft übersehen.
Die Lösung: Gute Ads sehen nicht nach Werbung aus. Vermeiden Sie direkte Produkt-Pitches. Bieten Sie Ihrer Zielgruppe stattdessen hilfreichen Content – etwa Ratgeber, Checklisten oder Tutorials.
Ihr Anzeigentext muss das Scrollen stoppen und Neugier wecken – dafür bleiben Ihnen durchschnittlich nur zwei Sekunden. Nur wenn die ersten 150 Zeichen überzeugen, wird der restliche Text überhaupt gelesen. Gute Ads sind daher echte „Scrollstopper“.
2. Die ersten 150 Zeichen entscheiden
Wussten Sie, dass 80 % der LinkedIn-Nutzenden nur die ersten 150 Zeichen eines Beitrags lesen? Der Rest erscheint erst nach einem Klick auf „mehr anzeigen“.
Entscheidend ist also ein starker Hook: Beantworten Sie die Frage: „Was habe ich davon?“
Ein guter Hook spricht entweder ein Problem (Pain) oder einen konkreten Nutzen (Gain) an:
- Pain = ein dringendes Problem Ihrer Zielgruppe
- Gain = ein klarer, relevanter Vorteil, den Sie liefern
Beispiel Pain:
Für 70 % der CFOs in deutschen IT-Unternehmen sind hohe Overhead-Kosten die größte Herausforderung. Das sind die Gründe.
Beispiel Gain:
Diese App spart Einkaufsabteilungen 50 % der Zeit beim Anlegen neuer Lieferanten – dank automatisierter Stammdatenrecherche. So funktioniert’s …
3. Sprechen Sie Ihre Zielgruppe direkt an
Ein wirksamer Trick: Nennen Sie Ihre Zielgruppe gleich zu Beginn, etwa mit Jobtitel oder Branche.
Wird die eigene Berufsbezeichnung im Feed erwähnt, steigt die Aufmerksamkeit sofort. Gleichzeitig reduzieren Sie irrelevante Klicks außerhalb Ihrer Zielgruppe.
Beispiele:
- Auf diese NIS2-Anpassung müssen sich Cybersecurity-Verantwortliche jetzt vorbereiten…
- Marketingleiter in der Finanzbranche aufgepasst: Dieser Kostentreiber sprengt Website-Budgets…
- Acht von zehn HR-Leitenden nutzen diesen Hebel zur Senkung der Personalkosten noch nicht…
4. Emojis & Zahlen: Aufmerksamkeit clever lenken
Emojis und Zahlen unterbrechen den Lesefluss – und sind daher ideale visuelle Stoppsignale im Feed.
Wichtig: Verwenden Sie seriöse Emojis (z. B. ⭐, ❗, ⚠️), keine Smilies oder Tiere.
Zahlenquellen:
- LinkedIn-Umfragen
- Interne Daten aus Vertrieb und Marketing
- Zahlenbasierte Produktvorteile
Beispiele:
- Bis zu 60 % Stromkosten sparen mit dieser neuen Technologie
- Über 1.000 Marketingleiter im DACH-Raum nutzen [Produktname] bereits
- Zwei von drei CTOs budgetieren KI-Tools fürs User-Management
5. Vermeiden Sie Werbefloskeln
Posts, die zu werblich klingen, werden ignoriert. Warum? Weil sie keinen Mehrwert bieten – und nicht zur typischen LinkedIn-Nutzung passen.
Vermeiden Sie Begriffe wie:
- Gamechanger
- Aufs nächste Level
- Effiziente Lösung
- Agiles Arbeiten
- Das beste/schnellste Produkt
Stattdessen:
Fokussieren Sie sich auf die Probleme oder Ziele Ihrer Zielgruppe. Gute LinkedIn Ads liefern Inhalte, keine Verkaufsbotschaften. Das Angebot rückt erst im zweiten Schritt in den Fokus.
6. Kundensprache verwenden
Ihre Anzeige soll beim Lesen das Gefühl erzeugen: „Das betrifft mich. Die verstehen meine Situation.“
Das gelingt, wenn Sie in der Fachsprache Ihrer Zielgruppe schreiben. Diese finden Sie durch:
- Gespräche mit dem Vertrieb
- Kundenfeedback
- Branchen-Communities
Tipp: Schon ein oder zwei passende Begriffe reichen oft aus, um Vertrauen aufzubauen.
7. Kürze zahlt sich aus
Digitale Texte müssen besonders schnell verständlich sein. Lange Absätze und verschachtelte Sätze führen dazu, dass Inhalte übersprungen werden.
So schreiben Sie prägnant:
- Verwenden Sie kurze Absätze mit Leerzeilen
- Trennen Sie lange Sätze in zwei
- Kommen Sie direkt zur Sache – ohne lange Einleitungen
- Listen Sie Informationen als Bulletpoints auf
- Platzieren Sie die wichtigsten Punkte (Pain/Gain + CTA) in den ersten 150 Zeichen
8. Starke Headlines schreiben
Die Headline ist der Call-to-Action unterhalb von Bild oder Video – und eines der ersten Dinge, die Leserinnen und Leser wahrnehmen.
Tipps für gute Headlines:
- Max. 70 Zeichen
- Klarer Nutzen für Ihre Zielgruppe
- Format (Checkliste, Webinar, eBook) nennen
Beispiele:
- DSGVO-konforme E-Mail-Automation | Jetzt zum Webinar
- Website-Relaunch in 7 Schritten | Der Leitfaden für CMOs
- Die 10 teuersten Fehler in der Personalplanung | Checkliste
9. Praktische Tools für Ihre Ad-Texte
Sie möchten Ihre Anzeigentexte prüfen oder optimieren? Diese Tools helfen weiter – auch bei der Erstellung alternativer Varianten für A/B-Tests:
- ChatGPT: Erstellt neue Textversionen oder Kurzfassungen
Prompt: „Schreibe 10 Varianten dieses Texts im LinkedIn-Stil mit max. 150 Zeichen“ - Scribbr: Kostenlose Rechtschreibprüfung
- Wortliga: Vorschläge für prägnantere Formulierungen
- Anyword: Spezial-Tool für Anzeigen, inkl. LinkedIn-Vorlagen und Zielgruppenfokus