Was bei der Realisierung von New-Work-Vorhaben unerlässlich ist? „Sie müssen den Mitarbeitenden ein Ziel vorgeben. Und Sie müssen die Veränderungen, die in den nächsten Monaten und Jahren anstehen, offen kommunizieren“, sagt Robert Mayr, CEO von DATEV. Das Softwarehaus hat eine New-Work-Initiative gestartet. Mayr schildert, was er in dem Transformationsprozess bisher gelernt hat.
Datev-CEO über die hybride Arbeitswelt
Robert Mayr: „Arbeit ist nicht uniform“
Flexibilität und Diversität – das sind für DATEV-CEO Dr. Robert Mayr zwei zentrale Aspekte, wenn es um die Umsetzung von New-Work-Initiativen geht.

16.02.2022
Dr. Robert Mayr
Der Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und promovierte Diplom-Kaufmann ist seit 2016 CEO der Genossenschaft DATEV. Mayr ist erst der dritte Chef in der 50-jährigen Geschichte des Nürnberger Softwarehauses
Die Meinungen darüber, was New Work eigentlich bedeutet, gehen auseinander. Was verstehen Sie unter New Work?
Robert Mayr: New Work bedeutet für mich, Mitarbeitenden maximale Flexibilität bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu geben. Ganz wichtig ist es, neue Arbeitskonzepte immer an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden auszurichten. Und dabei darf eines nicht vergessen werden: Arbeit ist nicht uniform. Unser Konzept hinter den New-Work-Maßnahmen bei DATEV heißt daher „Activity Based Working“. Das bedeutet, jede und jeder arbeitet dort, wo sie oder er die Arbeit am besten und am effizientesten erledigen kann. Zudem haben wir End-to-end-Verantwortungen eingeführt. Dadurch haben die Teams ihr Ziel immer klar vor Augen und wissen, worauf sie hinarbeiten müssen. Außerdem glaube ich, dass es immer relevanter wird, sich cross-funktional aufzustellen. Um leistungsfähig zu sein, braucht man innerhalb der Teams eine gewisse Diversität – auch in den Arbeitsformen, bei den Skills und bei den Talenten der Einzelnen.
Nun kann die Umsetzung von New-Work-Konzepten nur gelingen, wenn die Angestellten an Bord sind. Wie schaffen Sie es, Ihre Mitarbeitenden aus der Komfortzone gelernter Strukturen herauszuholen?
Mayr: Ganz wichtig ist die offene Kommunikation, und ganz wichtig ist es auch, den Sinn der Maßnahmen transparent zu machen. Warum arbeiten wir jetzt mobil oder hybrid? Warum arbeiten wir nicht mehr so, wie wir es uns in den letzten Jahrzehnten angewöhnt haben? Uns ist es wichtig, die Mitarbeitenden einzubeziehen und den Prozess positiv zu konnotieren. Es gilt, durch die Wortwahl eine Aufbruchstimmung und Begeisterung zu erzeugen. Das allein genügt aber nicht, wenn die Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld sowie die technische Infrastruktur nicht passen.
Woran scheitern New-Work-Vorhaben in der Praxis? Welche Fehler sollten vermieden werden?
Mayr: Erstens: Man darf auf keinen Fall den Fehler begehen, der Organisation vorgefertigte Konzepte überstülpen zu wollen. Das führt zu Missmut und Widerstand. Zweitens: Man darf die Situation und die Sichtweisen der Mitarbeitenden nicht außen vor lassen. Das wäre fatal. Es ist wichtig, sich in die Mitarbeitenden hineinzuversetzen, um dann Verständnis erzeugen zu können. Drittens: die Mitarbeitenden einbeziehen. Man muss Mitsprache zulassen – und man sollte selbst Fehler eingestehen. Und viertens: Die Führungskraft muss auch in einer hybriden Arbeitswelt für das Team greifbar sein. Meine persönliche Erfahrung ist: Der tägliche Austausch mit den Mitarbeitenden ist eine Selbstverständlichkeit.
Redakteurin
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