
Als sich vor einem Jahr Teams aus Meetingräumen und Großraumbüros ins Homeoffice verabschiedeten, zeigte sich einmal mehr die Stärke digital gerüsteter Unternehmen. Jene, die im Vorfeld in die digitale Transformation investiert hatten, waren deutlich besser für dezentrales Arbeiten gewappnet als Betriebe, in denen das Tagesgeschäft weitestgehend analog vonstatten ging.
2020 verdoppelten sich die Ausgaben für Software und digitale Infrastruktur, so eine Ausgabenanalyse auf Basis von 13.000 Pleo-Kunden (Stand: Dezember 2020). Das digitale Gefälle nimmt zusehends ab; die lang ersehnte digitale Wende scheint unmittelbar ins Haus zu stehen – und mit ihr die nächste Herkulesaufgabe. Denn mit digitalen Tools ziehen auch neue Strukturen in die Betriebe ein: Arbeitsabläufe ändern sich, Altbewährtes muss Unbekanntem weichen.
Diese neuen, einschneidenden Veränderungen gehen sogar so weit, dass sie Einfluss auf die Unternehmenskultur nehmen – im Idealfall beflügeln sie ein organisches und nachhaltiges Unternehmenswachstum. Die Krux liegt darin, den Digitalisierungsprozess nicht von oben aufzuerlegen, sondern vielmehr als gemeinsame Anstrengung zu vermitteln, bei der alle an einem Strang ziehen.

Ehrlich und transparent – von Anfang an
Entscheidet sich die Führungsriege dazu, digitale Neuerungen im Unternehmen einzuführen, reicht es nicht nur die IT-Entscheider an den runden Tisch zu holen. Die Wünsche und Belange der Anwender sind genauso wichtig. Daher sollten sie von Anfang an in den digitalen Wandel einbezogen werden.
Feedbackrunden und Ideen-Sprints eignen sich gut, um jedem Einzelnen die Chance zur Partizipation zu geben. Fühlen sich Mitarbeiter abgeholt oder gar als Initiatoren des digitalen Wandels, nimmt es ihnen die Angst vor dem Unbekannten. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Akzeptanz aus.
Hand in Hand: Empowerment und Weiterbildung
Auch in Sachen Weiterbildung ist ein achtsamer Blick und ein holistischer Ansatz gefragt. Verantwortliche müssen Mitarbeiter nicht nur als Anwender betrachten, sondern auch den Menschen dahinter sehen, verstehen und akzeptieren. Schaffen sie es, Weiterbildung als Raum für persönliches und berufliches Wachstum zu etablieren, fühlen sich Mitarbeiter nicht nur gefördert, sondern auch geschätzt. Die Freiheit, Entscheidungen für das Unternehmen selbst zu treffen, spiegelt sich dann nicht nur in der Produktivität wieder. Das Arbeiten macht in der Folge auch mehr Spaß.
Nicht perfekt – und das ist gut so!
Es gibt nicht DIE eine Unternehmenskultur, die für jeden Betrieb funktioniert. Fakt ist aber, dass die Motivation der Mitarbeiter, vorneweg die intrinsische Motivation, der Motor hinter jeglichem Unternehmenswachstum ist.
Motivierte Mitarbeiter bringen sich ein, nehmen Verantwortung an und sind resilient. Sie schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld für sich und andere. Respekt, Vertrauen und Gemeinschaftlichkeit sollten den Rahmen des gemeinsamen Miteinanders bilden. Dazu gehört auch Verletzlichkeit, ein Nicht-Perfekt-Sein zuzulassen. Verletzlichkeit zu akzeptieren schafft Vertrauen und Wertschätzung – und das ist das Fundament für die Implementierung digitalen Wandels und Wegbereiter für ein gesundes Wachstum.